Aichelburg, Eugen (Eugy) Gf. von und zu (1862–1902), Schriftsteller und Komponist

Aichelburg Eugen (Eugy) Gf. von und zu, Schriftsteller und Komponist. Geb. Schloss Feistritz, Langenwang (Steiermark), 24. 8. 1862; gest. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 25. 11. 1902; röm.-kath. Sohn von Jenny Aichelburg, geb. Freiin Zois von Edelstein, und Camillo von und zu Aichelburg (geb. Marschendorf, Böhmen / Horní Maršov, CZ, 9. 4. 1837; gest. Triest, Freie Stadt / Trieste, I, 10. 3. 1905), Bruder des Maschinenbauingenieurs Ernst Gf. von und zu Aichelburg (geb. Meran, Tirol / Merano, I, 12. 1. 1877; gest. Veldes, Krain / Bled, SLO, 22. 5. 1917). – A. wuchs in der Steiermark und in Krain sowie bei seinem Großvater Michel Angelo Frh. Zois von Edelstein auf Schloss Egg bei Krainburg (Brdo pri Kranju) auf. Bereits während seiner Gymnasialzeit 1874–82 in Laibach verfasste er erste Gedichte und widmete sich nach dem Jusstudium in Graz 1884–86 gänzlich der Dichtkunst und der Musik. 1889 erschien seine erste Veröffentlichung "Nachtfalter", der 1890 die Dialektdichtungen "A gʼreimtʼs Kraffʼl" mit ländlichen Motiven folgten. 1891 veröffentlichte er die religiös geprägte Sammlung "Mit Gott und sich allein" sowie die im Dialekt abgefassten Typenbilder "Auf hamlichen Wegen". A. verbrachte die Wintermonate 1891–94 auf seinem Gut Mohrhof bei Marburg (Maribor) und die Sommermonate in Veldes bei seinen Eltern. Im Winter 1894–95 hielt er sich in Laibach auf, wo er auch im April 1895 das verheerende Erdbeben miterlebte und sich ein Nervenleiden zuzog. Er lebte ab 1897 in Wien und veröffentlichte seine bekanntesten Werke, "Skizzen aus dem Süden" (1897), "Die Lieder eines Junggesellen“ (1898), die Naturgedichte "Mein Strauß" (1898) und „Der Barmherzige“ (1900). Seine literarischen Werke wie auch seine Märsche und Tänze, von denen einige mehrere Aufl. erreicht hatten, sind heute nur mehr teilweise bekannt.

Weitere W.: Ausgewählte Dichtungen, 1905; Nachklänge an J. Strauß, Gedicht, für eine Singstimme mit Klavierbegleitung componirt von Gfn. A. Esterházy-Rossi, o. J. – Kompositionen (s. Pazdírek): Waldheimat, Walzer; In Treue fest, Marsch; Was die dunkle Tanne rauscht, Lied; Kaiserfest-Marsch; Pro Patria!, Marsch; Froh durchs Leben, Polka schnell für Streichquartett.
N.: Prager Tagblatt, 27. 11. 1902 (A.); Prager Abendblatt, 28. 11. 1902; Österreichs Illustrierte Zeitung, 25. 1. 1903.
L.: Brümmer; Kosch; Kosel 2; Nagl–Zeidler–Castle; Pazdírek; Neues Wiener und Budapester Salonblatt 5, 1899, Nr. 52/53, S. 3, Nr. 56/57, S. 1f. (beide m. B.); Österreich-Lexikon 1, ed. R. Bamberger u. a., 1966; UA, Graz.
(W. Aichelburg)   
Zuletzt aktualisiert: 1.3.2011  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 1 (01.03.2011)
1. AUFLAGE: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 10
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