Bacquehem, Oliver Marquis de (1847-1917), Verwaltungsjurist

Bacquehem Oliver Marquis de, Verwaltungsjurist. * Troppau, 25. 8. 1847; † Wien, 22. 4. 1917. Stud. Jus, arbeitete zunächst bei Gericht und im Unterrichtsmin., dann im Statthaltereidienst, 1882 Landespräs. von Schlesien, 1886 Handelsmin., setzte die Verstaatlichung österr. Privatbahnen fort, sicherte den Bau neuer Staatsbahnlinien, schuf die gesetzliche Unterlage für die Ausführung der Wr. Verkehrsanlagen (Wr. Stadtbahn, Donaukanal- und Wienflußregulierung) und bewirkte durch das „zweite“ Lokalbahngesetz (1887) einen Aufschwung des Lokalbahnwesens. Ähnlich sorgte er weitgehend für die Hebung des Schiffsverkehres auf den Flüssen und auf dem Adriatischen Meere durch Subventionierung der Ges. und sonstige Maßnahmen. In seinen Handelsverträgen mit Fremdstaaten ging er von dem Verfahren der Meistbegünstigung und des Schutzzollsystems ab und erzielte hiedurch eine Stabilisierung der Produktionsgrundlage; 1900 Mitgl. des Verwaltungsgerichtshofes, 1893 Innenmin., 1895 Statthalter von Stmk.

L.: N.FR.Ρr. vom 23. und 24. 4. 1917; Geschichte der Eisenbahnen; V.A. Wien; Czedik.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 42
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