Bauer, Johann (1889–1949), Weinbaufachmann

Bauer Johann, Weinbaufachmann. Geb. Weidling (Klosterneuburg, Niederösterreich), 14. 6. 1889; gest. Klosterneuburg (Niederösterreich), 25. 2. 1949; röm.-kath. Nach Besuch des Untergymnasiums in Klosterneuburg absolvierte B. dort 1910 die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau, an der er vorerst als Aushilfsdemonstrator und ab 1913 als Demonstrator für Weinbau und Kellerwirtschaft wirkte. Der 1. Weltkrieg und der damit verbundene Kriegsdienst unterbrachen diese Tätigkeit. 1917 erhielt er den Ing.-Titel; 1922 Weinbauinspektor, 1927 Weinbau-Oberinspektor, wurde er 1929 von der burgenländischen Landesregierung zum Weinbaudirektor ernannt. B. erwarb sich große Verdienste um den Aufbau und die Reorganisation des burgenländischen Weinbaus. 1923 gründete er in Neusiedl am See die Landesorganisation der Weinbautreibenden des Burgenlands sowie mehrere Ortsweinbauvereine. 1939 unter Kürzung des Ruhegenusses pensioniert, nahm er in den folgenden Jahren Aufgaben in der Privatwirtschaft wahr. 1945 folgte er dem Ruf seiner ehemaligen Lehranstalt nach Klosterneuburg, wurde zum Professor bestellt, unterrichtete Weinbau sowie Kellerwirtschaft und leitete den Weinbau und Kellereibetrieb. Regierungsrat B., dessen Publikationen in Fachzeitschriften erschienen, war Gründer der „Österreichischen Weinzeitung“, die er 1946–49 als Chefredakteur leitete. Bereits 1911 gründete er den Verband der Klosterneuburger Oenologen, Pomologen und Hortologen.

W.: s. Claus; Bauer.
N.: Klosterneuburger Nachrichten, 5. 3. 1949.
L.: Weinbau-Lexikon, ed. K. Müller, 1930; J. J. Merz, B.s letzte Fahrt, in: Österreichische Weinzeitung 4, 1949, S. 98f.; 90 Jahre Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Klosterneuburg 1860–1950, 1950, S. 20; P. Claus, Persönlichkeiten der Weinkultur deutscher Sprache und Herkunft, 1991 (m. B. u. W.); W. Bauer, in: Persönlichkeiten der Weinkultur – Kurzbiographien aus 16 Jahrhunderten, ed. P. Claus, 2. Aufl. 2002 (m. B. u. W.); Stadtarchiv Klosterneuburg, Niederösterreich.
(W. Bäck)   
Zuletzt aktualisiert: 1.3.2011  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 1 (01.03.2011)