Beschorner, Alexander Mathias (1856–1935), Industrieller

Beschorner Alexander Mathias, Industrieller. Geb. Brünn, Mähren (Brno, CZ), 26. 7. 1856; gest. Wien, 6. 4. 1935. Sohn von →Alexander Marcus Beschorner und Maria Anna Beschorner (geb. 1832; gest. Wien, 5. 3. 1895); ab 1894 mit Marianne Beschorner, geb. Gerlach, verheiratet. – B. lebte ab seinem vierten Lebensjahr in Wien und arbeitete schon früh im Unternehmen seines Vaters. Nach dessen Tod übernahm er das Firmenimperium, zu dem die Metallwarenfabrik A. M. Beschorner und das Bestattungsunternehmen Concordia gehörten. Unter seiner Leitung wurden die Kupfersarkophage für Kaiserin →Elisabeth und Kronprinz →Rudolf hergestellt. 1907 verkaufte er für 650.000 Kronen das Bestattungsunternehmen an die Gemeinde Wien, die anschließend die Leichenbestattung kommunalisierte. B. verpflichtete sich, im Raum Wien und Umgebung kein Bestattungsunternehmen mehr zu führen; im Gegenzug bezog die Gemeinde Wien zwei Drittel der erforderlichen Metallsärge aus seiner Fabrik. Mitte 1925 legte er sein Gewerbe zurück. B. war viele Jahre Mitglied des Bunds österreichischer Industrieller, Mitglied der Erwerbssteuerkommission, Obmann der Pensionsanstalt für Angestellte, Ortsgruppe Wien, bis 1931 Ausschussmitglied des Deutschen Volkstheaters sowie Ehrenmitglied des Wiener Cercle. Kaiserlicher Rat B. erhielt 1889 den Hoftitel und 1923 den Titel des Kommerzialrats. Er war Träger zahlreicher Orden: Orden der Eisernen Krone III. Klasse (1907), Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens (1898), Kommandeurkreuz des rumänischen Kronen-Ordens, kaiserlich russischer Stanislaus-Orden III. Klasse (1900), persischer Sonnen- und Löwenorden IV. Klasse (königlich persischer Hoflieferant).

L.: WZ, 18. 5. 1898; RP, 26. 2. 1907; Czeike; Jb. der Wr. Ges.; 100 Jahre für die Ewigkeit. 100 Jahre Bestattung Wien, 2007, S. 52ff.
(R. Müller)   
Zuletzt aktualisiert: 25.11.2016  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 5 (25.11.2016)