Blasel, Karl (1831-1922), Schauspieler

Blasel Karl, Schauspieler. * Wien, 16.10. 1831; † Wien, 16. 6. 1922. Sängerknabe an der Wr. Hofoper, besuchte die Sing- und Geigenschule bei den Michaelern; 1849 Chorist in Laibach, dann jugendlicher Held und Liebhaber an versch. Provinztheatern; wurde in Innsbruck als Komiker entdeckt; seit 1863 wirkte er am Strampferschen Theater in Wien, später am Theater a. d. Wien und am Carltheater; bildete da mit Knaack (s.d.) und Matras (s.d.) ein ausgezeichnetes Komiker-Kleeblatt und errang große Erfolge in Operetten und Possen, besonders als Menelaus in der „Schönen Helena“, als Jupiter im „Orpheus“ und als Prinz Paul in der „Großherzogin von Gerolstein“, von ihm stammt das geflügelte Wort: „Bitte sehr, bitte gleich“; bis 1900 leitete er mit wenig Erfolg erst das Josefstädter Theater, dann das Carltheater und endlich das Kolosseum; 1901 trat er wieder im Carltheater auf und feierte im „Walzertraum“ und im „Rastelbinder“ Triumphe. 1921 feierte er seinen 90. Geburtstag und sein 80jähriges Bühnenjubiläum in der Tannhäuserparodie von Nestroy.

L.: N.Wr.Journal vom 16. und 23.10.1921; N.Fr.Pr. vom 16. 10.1921, 18. und 25. 6. 1922; R.P. und M.Pr. vom 17. 6. 1922; Wr.N.Nachr. vom 22. 6. 1930; P. Müller, K.B., der letzte Wr. Komiker Prehauserschen Geistes, Diss. Wien, 1948; Kosch, Theaterlexikon; Eisenberg 1.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 91f.
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