Bohutinsky Anton, Landesforstdirektor. Geb. Grünberg, Böhmen (Zelená Hora, CZ), 18. 7. 1847; gest. Praha, Tschechoslowakei (CZ), 30. 1. 1924. Sohn eines Waldbereiters. – B. besuchte 1859–65 das erste deutsche Staatsrealgymnasium in Prag. Anschließend trat er gegen den Willen seines Vaters in die Forstlehre, die er zunächst bei der Herrschaft Dobřisch im Forstbezirk Obecnitz, anschließend bei der Herrschaft Opočno absolvierte. Nach einem Jahr Forstpraxis inskribierte er 1866 an der Forstlehranstalt Mariabrunn in Hadersdorf (Wien), die noch im selben Jahr zur Akademie erhoben wurde, und absolvierte diese 1868. Nach dreijähriger Tätigkeit als Forstingenieuradjunkt bei der Herrschaft Dobřisch, dann auf der Domäne Großzdikau legte er 1875 die Staatsprüfung für den selbstständigen Forstverwaltungsdienst ab und trat 1878 als Forstadjunkt in den Dienst der Statthalterei Prag. 1893 kurz in das Ackerbauministerium nach Wien berufen, wurde ihm im selben Jahr die Leitung der Landesforstinspektion in Prag übertragen. 1894 erfolgte die Ernennung zum Landesforstdirektor für Böhmen; 1896 Forstrat, 1903 Oberforstrat und 1913 wirklicher Hofrat. Neben seiner forstpolitischen Tätigkeit lehrte B. 1897–1909 als Honorardozent an der deutschen TH Prag Enzyklopädie der Forstwirtschaft. 1902 wurde er zum fachlichen Beirat der Landeskommission für Flussregulierungen ernannt; 1914 trat er in den Ruhestand. Besondere Verdienste erwarb sich B. durch die Aufforstung von 3.000 ha Ödland in den Flussgebieten Böhmens und die Schaffung von 16 staatlichen Forstgärten mit einer Gesamtfläche von 26 ha. 1908 wurde ihm der Orden der Eisernen Krone III. Klasse verliehen.