Bregant, Eugen d. J. (1937–2003), Entomologe und Botaniker

Bregant Eugen d. J., Entomologe und Botaniker. Geb. Graz (Steiermark), 5. 1. 1937; gest. ebd., 3. 6. 2003. Sohn von →Eugen Bregant d. Ä. (s. u. Camillo Bregant) und Josefine Bregant, Neffe von →Camillo Bregant; ab 1958 mit Hedda Bregant, geb. Reininger, verheiratet. – Nach dem Besuch des 5. Bundesrealgymnasiums, wo bereits sein Interesse für Insekten geweckt wurde, studierte B. zunächst ab 1956 Bergwesen an der Montanistischen Hochschule in Leoben und 1959–65 Naturgeschichte für Lehramtskandidaten an der philosophischen Fakultät der Universität Graz. Aus wirtschaftlichen Gründen musste er sein Studium allerdings aufgeben und arbeitete in einem Bauunternehmen, wo er 1965 die Leitung des technischen Archivs übernahm. B.s Interesse galt jedoch der Entomologie. 1958 lernte er den Zoologen Erich Kreissl kennen, der B. für die insektenkundliche Erforschung der Steiermark gewinnen konnte und ihn an das Landesmuseum Joanneum holte. 1974 erhielt er eine Anstellung an der von Kreissl geleiteten selbstständigen Abteilung für Zoologie. Nach Differenzen mit Kreissl wechselte B. 1979 an die Abteilung für Botanik am Joanneum, wo er mit der Betreuung des Herbariums, v. a. der Farn- und Blütensammlung, sowie mit redaktioneller Tätigkeit und Gestaltung von Ausstellungen betraut war. Hervorzuheben ist seine Mitwirkung an dem Projekt „Kartierung der Flora Mitteleuropas“, das von der Abteilung für Botanik gemeinsam mit der Floristisch-geobotanischen Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark durchgeführt wurde. 1995 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. B. galt als einer der besten Kenner der heimischen Insektenwelt, insbesondere der Pracht- und Plattkäfer, ausgewiesen in seiner Publikation „Zum Stand der Erforschung der Prachtkäfer (Coleoptera, Buprestidae) der Steiermark“, in: „Berichte der Arbeitsgemeinschaft für ökologische Entomologie in Graz“ 7, 1976, aber auch der Hautflügler, und hier wiederum der verschiedenen Wespenarten, Bienen und Ameisen, sowie der Farn- und Blütenpflanzenflora der Steiermark. Erwähnenswert sind zudem seine Beiträge „Neues zur Flora von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland“ (in: Linzer biologische Beiträge 24/2, 1992, gemeinsam mit Helmut Melzer und Thomas Barta), „Bemerkenswerte Funde von Gefäßpflanzen in der Steiermark“ (in: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 123, 1993, gemeinsam mit Melzer) sowie „Vorläufiges Verzeichnis ausgewählter Hautflügler Kärntens“ (in: Naturschutz in Kärnten 15, 1999, gemeinsam mit Johann Neumayer und Martin Schwarz). Seine Insektensammlung gelangte 2003 zum Großteil an das Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz, Teile seiner Wespen- und Bienensammlungen an das Landesmuseum Joanneum in Graz. Die Milbe Imparipes breganti wurde nach ihm benannt.

Weitere W.: s. Ernet – Adlbauer.
L.: D. Ernet – K. Adlbauer, in: Joannea Botanik 4, 2005, S. 9ff. (mit Bild und W.); F. Gusenleitner – M. Schwarz, in: Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs 23/1, 2013, S. 265, 279f. (mit Bild); UA, Graz, Steiermark.
(D. Angetter)   
Zuletzt aktualisiert: 27.11.2017  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 6 (27.11.2017)