Bylandt-Rheidt, Artur Maximilian Gf. (1821-1891), Feldzeugmeister

Bylandt-Rheidt Artur Graf, Politiker. * Prag, 3. 2. 1854; † Baden b. Wien, 6. 7. 1915. Sohn des Kriegsmin. Artur M. B.-R. (s. d.), trat nach Absolvierung der juristischen Studien in den polit. Verwaltungsdienst bei der Brünner Statthalterei, kam 1878 ins Unterrichts- und 1879 ins Innenmin. 1881 Statthaltereisekretär in Mähren, 1892 Hofrat im Unterrichtsmin., wo er das Departement für die Volks-, dann für techn. Fachschulen leitete, 1897 Sektionschef. November 1897 bis März 1898 Ackerbaumin. im 1. Kabinett Gautsch, dann bis Oktober 1899 Unterrichtsmin. im Min. Thun. Unter feudalkonservativem Einfluß stehend, erließ er bei Unruhen auf der Prager Hochschule ein Farbenverbot für die dt. Studenten und begünstigte die Errichtung einer tschech. Technik in Brünn (1899); 1900 Senatspräs. beim Verwaltungsgerichtshof extra statum, erbliches Mitgl. des Herrenhauses; 1902–04 Statthalter von O.Ö., 1905/06 Innenmin. im 2. Kabinett Gautsch, wo er sich bemühte, den böhmischen Landtag, der im Juni 1904 wegen Obstruktion vertagt worden war, wieder arbeitsfähig zu machen; trat für die Einführung des allg. Wahlrechts ein, das 1907 durchgeführt wurde.

L.: N.Fr.Pr. vom 6. 7. 1915; Wr.Ztg., R.P. und A.Z. vom 7. 7. 1915; Österr. Rundschau 44, 139; M. v. Beck, Der Kaiser und die Wahlreform, in: E. v. Steinitz, Erinnerungen an Franz Joseph, 1931; Hundert Jahre Unterrichtsministerium 1848–1948, 1948.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 131f.
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