Coreth, Emerich Gf. (1881-1947), Verwaltungsjurist

Coreth Emerich Graf, Verwaltungsjurist. * Wien, 3. 11. 1881; † Seefeld (Tirol), 24. 6. 1947. Stud. an der Univ. Wien Jus, arbeitete dann an versch. Bezirkshauptmannschaften Südtirols, 1910–14 im Präsidialbüro der Statthalterei in Innsbruck und kam im Sommer 1918 in das Min. des Inneren, später in das Verfassungsdepartement des Bundeskanzleramtes; er war an der Seipelschen Verwaltungsreform beteiligt und wurde vor allem durch die Schaffung der Verwaltungsverfahrensgesetze (1925), die weit über Österr. hinaus bahnbrechend wirkten und von anderen Staaten übernommen wurden, bekannt; 1931 Rat im Verwaltungsgerichtshof, ab 1934 im Bundesgerichtshof, 1935 Senatspräs., 1945 Präs. des Verwaltungsgerichtshofes. Er gehörte durch viele Jahre der Vertretung Österr. im Internationalen Inst. für Verwaltungswiss. in Brüssel an und zeichnete sich durch Präzision im Denken und Formulieren, Klarheit des Urteils und Geradlinigkeit des Handelns aus.

W.: Gem. mit E. Mannlicher, Die Gesetze zur Vereinfachung der Verwaltung, 1926, 2.–4. Aufl. 1927–36 unter dem Titel „Das österr. Verwaltungsverfahren“ (4. Aufl. zweimal nachgedruckt bis 1948, 1950 vom Mithrsg. neu überarbeitet erschienen); Das österr. Verwaltungsblatt, Wien, 1930–38, gem. hrsg. mit L. Adamovich und W. Neidl.
L.: Mitt. A. Coreth, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 154
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