Csiszárik, János (1860–1936), Geistlicher und Diplomat

Csiszárik János, Geistlicher und Diplomat. Geb. Vörösklastrom, Ungarn (Červený Kláštor, SK), 16. 11. 1860; gest. Budapest (H), 2. 1. 1936; röm.-kath. Nach dem Schulbesuch in Ungarn studierte C. am Wiener Pazmaneum und arbeitete 1882 als Religionslehrer in Kisszeben. Nach der Priesterweihe 1883 kurzzeitig als Kaplan tätig, wurde C. noch im selben Jahr an das Frintaneum in Wien entsandt, wo er bis 1885 weitere Studien absolvierte; 1885 Dr. theol. an der Universität Wien. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn wirkte er ab 1885 als Professor des Bibelstudiums an der Theologischen Lehranstalt in Kaschau, ab 1893 ebendort auch als Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Mädchenerziehungsanstalt der Ursulinen sowie als Beisitzer des bischöflichen Konsistoriums und Titular-Hofkaplan. 1906 als Sekretär dem kanonischen Konsulenten der Botschaft am Heiligen Stuhl →Johannes Montel von Treuenfest zugeteilt, fungierte C. 1909–16 selbst als solcher. 1916–18 war er im gemeinsamen Außenministerium tätig und nahm an kirchenpolitischen Verhandlungen in Deutschland, im heutigen Polen und im Osmanischen Reich teil. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie trat C. 1920 in den Dienst des ungarischen Außenministeriums, wo er als kanonischer Konsulent wirkte und u. a. 1923 sein Land beim Katholikenkongress in Warschau vertrat. Des Weiteren besuchte er 1928 die ungarischen katholischen Gemeinden in den USA. Ab 1929 Sonderbotschafter und bevollmächtigter Minister des Außenministeriums, trat er 1932 in den Ruhestand. 1907 zum päpstlichen Geheimkämmerer und 1910 zum päpstlichen Hausprälaten ernannt, war C. zudem ab 1911 Domherr von Veszprém und ab 1917 Titularbischof von Almissa. 1920 wurde er zum päpstlichen Archidiakon und 1922 zum Archidiakon von Segesd ernannt. 1910 erhielt er das Offiziers- und 1914 das Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens.

W.: Az üdv ószövetségi történelme középiskolák és tanítóképzőintézetek használatára, 1890.
L.: Katolikus Lex.; Révai; Szinnyei; ÚMÉL; Tolnai világlexikon 7, 1916; Magyar politikai lexikon 1, 1929, 2, 1935; A magyar társadalom lexikon, 1930; A legújabb kor lexikon, 1932; Három évtized története életrajzokban, 1932; Új idők lexikon 6, 1937; J. Sziklay, Dunántúli kulturmunkások. A Dunántúl művelődéstörténete életrajzokban, 1941; P. Gulyás, Magyar írók élete és munkái 4, 1942; J. Pfeiffer, A veszprémi egyházmegye történeti névtára (1630–1950). Püspökei, kanonokjai, papjai 1, 1987, S. 87; M. Gárdonyi, in: Magyarország és a Római Szentszék, ed. P. Tusor, 2012, S. 179ff.
(Á. Z. Bernád)   
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2020  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 9 (15.12.2020)