Dörnhöffer, Friedrich (1865-1934), Kunsthistoriker

Dörnhöffer Friedrich, Kunsthistoriker. * Wien, 23. 1. 1865; † München, 12. 1. 1934. Stud. in München, Straßburg und Wien Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte (Wickhoff); 1896 wurde er nach kurzer Archivpraxis Leiter der Kupferstichsmlg. der Wr. Hofbibl., 1909 Leiter der neugegründeten österr. Staatsgalerie und 1912 als Nachfolger H. Tschudi’s Generaldir. der Bayerischen Staatsgemäldesmlg. in München. Unter seiner Ägide wurde die Neue Staatsgalerie begründet und aufgebaut, die Alte und Neue Pinakothek reorganisiert, so daß die Schätze dieser verschiedenartigen Smlgn., vorbildlich aufgestellt, endlich voll zur Geltung kommen konnten. Zu der planmäßigen Durchgestaltung der staatlichen Filialgalerien in Schleißheim, Augsburg, Speyer und Aschaffenburg trat die Schaffung neuer Landesgalerien in Bayreuth, Ingolstadt, Bamberg u.a. Neben diesen großartigen organisatorischen Arbeiten entfaltete D., eine selbstlose, jeder Propaganda abholde Persönlichkeit, die sich stets dem Werk unterordnete, eine intensive Ausstellungstätigkeit (Isenheimer Altar, 1919; Feuerbach-Ausstellung, 1930; Burgkmaier-Ausstellung, 1931; etc.) und erwarb sich dadurch große Verdienste um die künstlerische Tradition Münchens.

W.: Arbeiten über Jörg Breu, Dürer, Burgkmaier, über die Nürnberger Malerei des 14. und 15. Jhs.
L.: Bayer. Staatsztg. vom 28. 2. 1933; Augsburger Postztg. und Augsburger Abendztg. vom 1. 3. 1933; Münchner Sonntagsanzeiger vom 25./26. 3. 1933; Santifaller, n. 168; J. Schlosser, Die Wr. Schule der Kunstgeschichte, in: MIÖG., Erg. Bd. 13, 1934.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 191
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