Duftschmid Johann, Botaniker und Mediziner. Geb. Linz (Oberösterreich), 22. 7. 1804; gest. ebd., 11. 12. 1866; röm.-kath. Sohn von →Kaspar Duftschmid und Theresia Duftschmid, geb. Elsasser von Grünenwald(t) und Wunderegg (geb. ca. 1774; gest. Linz, 4. 12. 1807), Vater u. a. des Rechnungsbeamten bei der Statthalterei Gustav Duftschmid (geb. Linz, 11. 7. 1833; gest. ebd., 24. 10. 1890), der den wissenschaftlichen Nachlass, der sich im Museum Francisco-Carolinum befindet, verwaltete; ab 1832 verheiratet mit Amalia Carolina Duftschmid, geb. Weiss (geb. Zell bei Zellhof / Bad Zell, Oberösterreich, 21. 4. 1810; gest. Linz, 2. 4. 1849). – Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte D. ab 1823 Medizin an der Universität Wien; 1832 Dr. med. Seine Dissertation erschien auch gedruckt als „Dissertatio inauguralis medico-literaria exhibens Loimographos seculi XIV. et XV.“ (1832). Ab 1832 als Stadtarzt in Linz tätig, widmete sich D. privat besonders der Botanik. Er legte ein Herbarium der oberösterreichischen Flora an, stand mit zahlreichen Naturwissenschaftlern in brieflichem Kontakt und erweiterte seine Sammlungen, auch von Käfern und Schmetterlingen, durch Tausch und Kauf. Seine erste botanische Publikation „Obderennsische Hausmittel“ (in: Österreichisches botanisches Wochenblatt 2, 1852) behandelte in Oberösterreich gebräuchliche Heilpflanzen für Mensch und Tier, später widmete sich D. der Erforschung der „Flora von Kirchschlag“ (ebd. 5, 1855) und verfasste „Beiträge zur Flora von Linz“ (ebd. 7, 1857). Nach dem Vorbild von →August Neilreich und dessen „Flora von Nieder-Oesterreich“ (1859) begann D. nun mit der systematischen Erforschung der Pflanzenvorkommen von ganz Oberösterreich. Sein vierbändiges Hauptwerk, die „Flora von Oberösterreich“ (1870–85), erschien jedoch erst posthum, herausgegeben vom Museum Francisco-Carolinum in Linz, an das auch D.s reichhaltiges Herbar käuflich gelangte. Heute bildet es den Grundstock des Herbariums des Oberösterreichischen Landesmuseums. D. war u. a. ab 1858 Mitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1855 wurde ihm das Goldene Verdienstkreuz verliehen.