Ebersberg, Ottokar Franz; Ps. O. F. Berg (1833-1886), Journalist und Bühnenschriftsteller

Ebersberg Ottokar Franz, Ps. O. F. Berg, Journalist und Bühnenschriftsteller. * Wien, 10. 10. 1833; † Wien, 16. 1. 1886. Sohn des Joseph Sigm. E. (s. d.), absolv. das Gymnasium, war zunächst im Staatsdienst, 1858 Mithrsg. der satir. Wochenschrift „Tritsch-Tratsch“, gründete 1862 das polit. Witzblatt „Der Kikeriki“, 1872 das „Illustrierte Wiener Extrablatt“, die beide durch viele Jahre weite Verbreitung fanden. Neben seiner journalist. Tätigkeit schrieb er zahlreiche Wiener Volksstücke und Possen, bearbeitete französ. Boulevardstücke für Wiener Bühnen und gab Unterhaltungskalender heraus. Rieb sich in maßlosen Publizist. Auseinandersetzungen auf; 1885 geisteskrank. Als Journalist derb-radikal und demagogisch. Viele seiner Stücke erreichten hohe Aufführungszahlen.

W.: Ein Wiener Dienstbot, 1857; Ein Rekrut von 1859, 1859; Die alte Schachtel, 1865; Die gebildete Köchin, 1865; Einer von unsere Leut, 1868; Die Pfarrersköchin, 1868; Das Mädel ohne Geld, 1870; etc.
L.: Fremdenblatt vom 31. 8. und 1. 9. 1885; R.P. vom 1. 10. 1924; E. Gampe, O. F. E. (O. F. B.) und seine Stellung im Wiener Volksstück, Diss. Wien, 1951; F. Schlögl, Das Wiener Volkstheater, 1883; Nagl-Zeidler-Castle 2, S. 573; Giebisch-Pichler-Vancsa; Kosch, Literaturlex.; Brümmer; Wurzbach; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 209
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