Eiselsberg, Anton Frh. von (1860-1939), Chirurg

Eiselsberg Anton Frh. von, Chirurg. * Steinhaus (O. Ö.), 31. 7. 1860; † St. Valentin (Eisenbahnunglück), 25. 10. 1939. Stud. an den Univ. Wien, Würzburg, Paris und Zürich Medizin, 1884 Dr. med., arbeitete 1884–90 zuerst als Operationszögling, dann als Ass. bei Billroth, 1890 Priv. Doz. für Chirurgie an der Univ. Wien, 1893 o. Prof. in Utrecht, 1886–1901 in Königsberg, seit 1901 o. Prof. an der Univ. Wien und Vorstand der 1. chirurg. Klinik. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1903 Hofrat, 1905 Ehrenmitgl. des Royal College of Surgeons of Edinburgh, 1932 der Akad. d. Wiss. in Wien, Dr.h.c. der Univ. Athen, Budapest, Edinburgh, Genf, Leyden, Paris und Wien, Präs. d. Ges. d. Ärzte in Wien und Mitgl. zahlr. wiss. Ges. des In- und Auslandes. E., während des 1. Weltkrieges als Operateur an den Fronten tätig, nahm in allen Belangen größten Einfluß auf die Kriegschirurgie und machte sich um das Sanitätswesen Österreichs verdient. Nicht nur auf dem Gebiete der Chirurgie, sondern auch auf dem der Physiologie und experimentellen Pathologie erfolgreich, eröffnete er der Neurochirurgie neue Wege. Einer der größten Operateure und klinischen Forscher der Gegenwart, bildete E. zahlreiche Chirurgen heran und wirkte als aufopfernder Menschenfreund unermüdlich für das öffentliche Wohl.

W.: Über Tetanie im Anschluß an Kropfoperationen, 1890; Über Ausschaltung inoperabler Pylorus-Strikturen nebst Bemerkungen über die Jejunostonomie, in: Archiv klin. Chirur., 1895; Die Krankheiten der Schilddrüse, in: Dt. Chirur., Bd. 38, 1901; Antrittsrede anläßlich der Übernahme der 1. Chirurg. Klinik in Wien am 6. 5. 1901, in: Wr. klin. Wochenschrift 1901, n. 20; Aus der Werkstatt des Chirurgen, 1912; Die Hypophyse, 1930; Abschiedsrede anläßlich der letzten Vorlesung am 1. 7. 1931, in: Wr. klin. Wochenschrift 1931, n. 36; etc.
L.: Linzer Tagespost, 1939, n. 172, 249, 255; Volksstimme, 1939, n. 296; Weler Heimatblatt 1939, n. 44; Der Oberösterreicher, 1948, n. 16; O. Ö. Nachrichten, 1950, n. 175; Lebensweg eines Chirurgen (Autobiogr.), 4. Aufl. 1949; Persönliche Erinnerungen aus dem Wr. Allgem. Krankenhaus, in: WMW, 1935, n. 24, 1926, S. 571; Med. Deutschland, Bd. 3; H. Killian-G. Krämer, Meister der Chirurgie und der Chirurg. Schulen im dt. Raum, 1951; Fischer 1, S. 358; Wr. klin. Wochenschrift, 1930, n. 30; 1940, S. 55 (Werksverzeichnis), 1946, S. 429, 1950; n. 35–37 (Festnummer A. E): Zentralblatt f. Chirurgie, 1930, n. 30; Zentralblatt für Neurochirurgie, 1940, n. 3; L. Schönbauer, Festrede, gehalten anläßlich der Enthüllung eines Denkmalreliefs in den Arkaden der Univ. am 19. 6. 1950, ebenda; Almanach Wien, 1940; Eisenberg 2; Pagel; K. Adametz, 100 Jahre Wr. Männergesang- Verein, 1943, S. 515.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 236
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