Eitner, Wilhelm (1843-1921), Chemiker

Eitner Wilhelm, Gerbereichemiker. * Iglau, 28. l. 1843; † St. Christofen (N.Ö.), 13.10. 1921. Stud. an der Techn. Hochschule Wien, war dann als Chemiker in Lederfabriken in Wien und Frag tätig, 1872 Vizedir. der Slouper Lederfabrik. 1874 wurde E. zur Errichtung und Leitung der chem.-techn. Versuchsanstalt f. Lederindustrie nach Wien berufen, die seiner Anregung ihr Entstehen als erstes Forschungsinstitut der Ledererzeugung überhaupt verdankte. Von ihm mustergültig ausgebaut, wurde es für viele andere zum Vorbild. E., durch den die Industrialisierung des Gerbereiwesens eingeleitet wurde, gründete die Zeitschrift „Der Gerber“ und redigierte ihren fachtechnischen Teil bis 1913. Er setzte in der Gerberei eine wiss. Betrachtungsweise durch, führte die Verwendung des Natriumsulfids ein und erarbeitete auf allen Gebieten der Gerbereitechnologie grundlegend Neues.

W.: Die Lederfabrikation in Nordamerika, 1876; E.s Arbeiten, die nahezu alle Gebiete der Gerberei umfaßten, erschienen in: Z. für angewandte Chemie, Dinglers polytechn. Journal und anderen Z., vor allem im „Gerber“.
L.: Der Gerber, 47. Jg., 1921; Das Collegium vom 5. 11. 1921; Festschrift anläßlich d. 60j. Bestehens d. Bundeslehr- und Versuchsanst. f. Lederindustrie in Wien XVII, o.J. (1934, mit Verz. der im „Gerber“ erschienenen Arbeiten); Garver Foreningen i Danmark Forsøgstation 1885–1935, 1935, S. 94; Österr. Lederztg., Festnummer zum Wr. Kongreß für Gerbereichemie und Ledertechnik, o.J. (1954); Eisenberg 2.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 240
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