Elbogen, Friedrich (1854-1909), Jurist und Schriftsteller

Elbogen Friedrich, Jurist und Schriftsteller. * Prag, 20. 5. 1854; † Wien, 15. 4. 1909. Stud. Jus an der Univ. Wien, Dr. jur. E., der das Hauptgewicht auf die psychologische Seite des Falles legte, fungierteu. a. in mehreren Anarchistenprozessen als Verteidiger. Ein vielseitig gebildeter, begabter Mann, glänzender Redner, ausgezeichneter Stilist, guter Pianist und Tourist, versah er neben seiner anstrengenden Tagesarbeit bei Gericht und in der Kanzlei das Amt eines Burgtheaterkritikers für das Neue Wiener Journal und schrieb Novellen und Dramen. Als starke Individualität, noch dazu mit ciner polemischen Natur begabt, geriet er mit Kollegen bei Standesbehörden oft in Konflikt. In seinen letzten Jahren beschäftigte er sich häufig mit Standesfragen und gab gem. mit Dr. Gustav Morgenstern das „Barreau“ heraus.

W.: Erlösung (soziale Studien), 1890; Das Geständnis (novell. Essay), 1892; Delirien (Novellen), 1893; Skizzenbuch (Novellen), 1895; Dämmerung (Drama); Recht (4 Einakter), 1906; etc.
L.: Wr.Ztg., Abendpost, M.Pr., A.Pr. vom 16. 4. 1909; N.Wr Journal vom 16. und 17. 4. 1909; Gerichtshalle, 1909, n. 29, S. 359; Jurist. Bll., 1909, n. 16, S. 187; Das Barreau, Organ f. d. Standesinteressen der Advokaten Österreichs, 1909, Jg. 11, n. 5; Wininger 2; Wiener Bilder vom 21. 4. 1909; Kürschner: Nekrolog zu Kürschners Lit. Kalender 1901–1935, 1936, S. 156.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 241
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