Ettingshausen Constantin Frh. von, Paläobotaniker. * Wien, 16. 6. 1826; † Graz, 1. 2. 1897. Sohn des Vorigen; stud. in Wien, 1848 Dr.med., Ass. bei Endlicher. Bereiste als Kustos-Adjunkt der Geolog. Reichsanstalt die wichtigsten fossilen Fundstätten Österreichs, von welchen er große Sammlungen mitbrachte. Bereits mit 27 Jahren korr. Mitgl. d. Wr. Akad. d. Wiss.; 1854 Prof. der Physik, Zool., Botanik und Mineralogie am Josephinum in Wien, 1871 o. Prof. für Botanik und Paläophytologie an der Univ. Graz, wo er ein paläobot. Inst. schuf. 1875 Dekan, 1881 Rektor. E., der wiederholt zu Arbeiten an das Brit. Museum nach London berufen wurde, gehörte zu den Begründern der Paläobotanik in Österreich. Sein Interesse galt hauptsächlich der Flora des Tertiärs und deren Beziehungen zur Flora der Jetztzeit. E. verfaßte neben Monographien verschiedener österr. Fundstellen auch Arbeiten über überseeische Tertiärfloren. Durch Vertiefung des Studiums der Blattnervatur und Anwendung des Frostes als Sprengmittel bereicherte er die Arbeitsmethoden der Paläobotanik. In seinen Veröffentlichungen verwendete er mit Vorliebe den Naturselbstdruck als Darstellungsmittel.