Frank, Peter Anton Frh. von (1746-1818), Jurist

Frank Peter Anton Frh. von, Jurist. * Aschaffenburg, 7. 4. 1746; † Wien, 12. 11. 1818. Stud. 1764–66 an der Univ. Mainz unter Behlen, Horix und Will Jus, in den folgenden Jahren an der Univ. Würzburg unter Barthel und Sündermahler, zuletzt in Göttingen und Wetzlar. 1770 ao. Prof. der Rechte in Mainz, 1771 Kurfürstl. Trier’scher Hofrat und Prof. des dt. Staats- und Lehnrechtes und der Geschichte in Trier, 1775 Oberbibliothekar, 1780 Prof. der dt. Reichsgeschichte und des Staatsrechtes in Mainz, 1784 Kurfürstl. Mainzischer Hof- und Regierungsrat. Als Kurtrier’scher Botschaftsrat bei der Wahl Leopold II. mit dem Kaiser bekannt geworden, wurde er1791 als Reichsreferendar in die dt. Abt. nach Wien berufen, wo er dieses Amt bis zur Auflösung des Reiches versah. F., der ein umfassendes Wissen besaß, zog sich dann ins Privatleben zurück, um an staatswiss. Werken zu arbeiten. 1803 Frh.

W.: Diss. (inaug.) censura principii: „jurisdicţio supremorum imperii tribunalium in causis ecclesiasticis protestantium non magis, quam catholicorum fundata“, 1771; Gründlicher Beweis, daß dem Erzstiftischen Domkapitel von Trier die landesherrliche Zwischenregierung in dem mit dem Erzstifte auf ewig verbundenen Fürstentum Prüm . . . zustehe, etc., 1781; Grundbetrachtung über Staat und Kirche nach natürlichen Rechtssätzen in Anwendung auf Deutschland . . . etc., 1784; Von dem großen Handzeichen Maximilians I. bei Unterzeichnung der Urkunden in deutschen Rechtssachen. Ein Beitrag zur Diplomatik . . . etc., 1786; Etwas über die Wahlkapitulationen in den geistlichen Wahlstaaten, aus Veranlassung des Entschlusses eine beständige Wahlkapitulation für das Mainzer Erzstift zu errichten, 1788 (anonym); Einzelne Betrachtungen aus der Geschichte von Deutschland, mit elf noch ungedruckten Urkunden . . ., 1800; Eine 1779 geschriebene Abhandlung „Diss. jur. publ. eccles. Germ. de jurisdictione supremoreum imperii dicasteriorum in causis civilibus ecclesiasticorum“, etc., erlangte aus polit. Gründen nicht die Bewilligung der Zensur.
L.: E. Landsberg, Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, 1898, 3. Abt., 1. Halbbd. Text S. 386, Noten S. 253 (Literaturverzeichnis), in: Geschichte der Wissenschaften in Deutschland, 18; L. Groß, Die Geschichte der deutschen Reichshofkanzlei von 1559–1806, 1933, s. Reg., in: Inventare österr. staatl. Archive V/1; O.v. Gschließer, Der Reichshofrat, 1942, S. 448; Wurzbach; ADB. (Literaturverzeichnis).
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 344f.
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