Fredro, Aleksander Gf. (1793-1876), Schriftsteller

Fredro Aleksander Graf, Dichter. * Surochów (?), 20. 6. 1793; † Lemberg, 15. 7. 1876. Vater des Folgenden. Kämpfte 1809–14 im poln. Heer und half nach seiner Rückkehr seinem Vater bei der Verwaltung der reichen Landgüter. 1817/18 begann er Komödien zu schreiben und war bereits in den zwanziger Jahren einer der meistgespielten Autoren der poln. Bühnen. Literarisch gehörte er keiner Schule an und fand gleichsam aus sich selbst heraus zu seinem Stil. Als großem Künstler ging es ihm mehr um das Menschliche als um das Nationale; als man ihm dies in scharfer Form 1835 zum Vorwurf machte, zog er sich ganz zurück. Seine Komik ist treffend, aber nicht zerstörend und vor allem nicht sozialkritisch, weshalb die gerechte Würdigung seiner großen Meisterschaft erst möglich wurde, als die sozialen und nationalen Probleme seiner Darstellungswelt ihre Aktualität verloren hatten. F., ein konservativer Adeliger alten Schlages, trat auch wiederholt politisch hervor.

W.: Damy i huzary (Damen und Husaren), 1825; Przyjaciele (Freunde), 1826; Pan Jowialski, 1832; Śluby panieńskie (Mädchenschwüre), 1833; Zemsta (Rache), 1834; etc.
L.: Nagl-Zeidler-Castle, s. Reg.; P.S.B.; Enc.It.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 355f.
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