Freund, Leopold (1868-1943), Röntgenologe

Freund Leopold, Röntgenologe. * Miskowitz (Miskovice, Böhmen), 4. 4. 1868; † Brüssel, 7. 1. 1943. Stud. an der Univ. Wien, 1895 Dr. med., 1899–1913 Ass., 1913–20 Vorstand des Laboratoriums der Klinik Finger und Ass. an der Poliklinik; 1904 Priv. Doz. für med. Radiologie, 1914 ao. Prof., 1935 Ehrenmitgl. der österr. Röntgenges., 1937 Hofrat. Er emigrierte 1938. F. verwendete als erster zielbewußt und konsequent die biologischen Wirkungen der Röntgenstrahlen für therapeutische Zwecke, zunächst bei Hauterkrankungen, später auch bei tiefer gelegenen Organen, baute diese Methode in zäher, unermüdlicher Arbeit aus und gilt darum mit Recht allgemein als Begründer der Röntgentherapie. Sein reiches literarisches Lebenswerk befaßt sich vorwiegend mit der therapeutischen Anwendung der Röntgenstrahlen, erstreckt sich aber auch mit beachtlichen Beiträgen auf das Gebiet der Röntgendiagnostik.

W.: Grundriß der gesamten Radiotherapie für prakt. Ärzte, 1903; Die radiologische Fremdkörperlokalisation bei Kriegsverwundeten, 1916; Die Syphilis im Röntgenbilde, in: Handbuch der Geschlechtskrankheiten, Bd. 3, 1916; etc.
L.: N.Fr.Pr. vom 23. 4. 1914 und 6. 1. 1922; Wr. klin.Ws., 1897, 1947, S. 189; American Röntgenological Journal, 60, Nov. 1948, S. 683; Fischer 1 S. 447; Wininger; Mitt. K. Weiss, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 359
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