Gericke, Wilhelm (1845-1925), Dirigent

Gericke Wilhelm, Dirigent. * Schwanberg (Steiermark), 18. 4. 1845; † Wien, 27. 10. 1925. Schüler Dessoffs (s. d.). Begann seine Dirigententätigkeit 1865 als Theaterkapellmeister in Laibach, wirkte dann an verschiedenen Provinzbühnen und wurde 1874 Kapellmeister der Wr. Hofoper, auch Dirigent der Gesellschaftskonzerte. Ging 1884 als Dirigent der dortigen Symphoniekonzerte nach Boston. Aus Rücksicht auf seine Gesundheit kehrte er 1889 nach Wien zurück, wo er 1890–95 wieder die Gesellschaftskonzerte leitete. Den Winter 1895/96 verlebte G. in Dresden, 1898–1908 wieder in Boston Leiter der Symphoniekonzerte. Später lebte G. wieder in Wien und dirigierte an der Hofoper neben W, Jahn und H. Richter, wo er mit französ. Spielopern und mit Werken Meyerbeers, Verdis und Goldmarks großen Erfolg hatte. Ein Konflikt mit Jahn veranlaßte G., die Wr. Oper zu verlassen.

W.: Operetten, u.a.: Schön Hannchen, 1865; Ouvertüre; Requiem; Kammermusik: 1 Streichquartett, 1 Klavierquintett, 1 Trio, 2 Violinsonaten, 1 Septett; 2 Klaviersonaten; Lieder.
L.: N.Fr.Pr. vom 31.10.1925; Mitt. des Wr. Männergesang-Ver., 1924/25, n. 27, 1925/26, n.8; Frank-Altmann; Riemann.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 425f.
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