Grabherr, Josef (1856-1921), Historiker

Grabherr Josef, Historiker. * Lustenau (Vorarlberg), 17. 2. 1856; † Satteins (Vorarlberg), 20. 2. 1921. Nach absolv. Theologiestud. in Brixen 1881 Pfarrhelfer im walser. Ebnit bei Dornbirn, 1882–86 Pfarrer im walser. Damüls, 1886–98 Pfarrer im Walserort Thüringerberg, 1899–1921 in Satteins. 1902 Mitgründer des „Ver. für christliche Kunst und Wissenschaft in Vorarlberg“, erster Vorstand dieses Ver. bis 1918, langjähriges Ausschußmitgl. des Vorarlberger Museumsver., Ehrenmitgl. der Hist. Komm. für Vorarlberg und Liechtenstein, Mitgl. der bischöfl. Sektion für bildende Kunst, Korr. des Archivrates und der Zentralkomm. für Denkmalpflege in Wien. G. war ein hervorragender Autodidakt auf dem Gebiet der Heimatgeschichte; präzise Urkundenarbeit und Scharfsinn vereinigen sich in seinen zahlreichen, z. T. grundlegenden Monographien, die besonders für die Geschichte der Walserwanderung und der Dorfgemeinde des Vorarlberger Oberlandes von Bedeutung sind. Auch als Kunsthistoriker und Ratgeber in kirchlichen Kunstfragen tätig, war er ein wirksamer Förderer der landeskundlichen Bestrebungen unter der Geistlichkeit und Lehrerschaft des Landes.

W.: Damals einst und jetzt, in: Vorarlberger Museumsber., 1887; Die von Ebnit und Meschach, in: Vorarlberger Volksbl., 1889, n. 66; Die Walser in Vorarlberg, besonders im Großen Walsertal, in: Vorarlberger Volkskalender, 1891; Die Herrschaft Sonnenberg nach Originalurkunden, ebenda, 1896/97; Die reichsfreie Herrschaft St. Gerold, in: Vorarlberger Museumsber., 1897; Der Blumenegger Landsbrauch, ebenda, 1898; Die Edlen von der Halden zu Haldenegg, in: Vorarlberger Volkskalender, 1899; Die reichsunmittelbare Herrschaft Blumenegg, in: Vorarlberger Museumsber., 1907, und in: Veröff. des Ver. für christliche Kunst und Wiss. in Vorarlberg, H. 3, 1907; Die St.Anna-Kapelle in Fromengärsch, ebenda, H. l, 1912; Burgen und Adel im Walgäu, ebenda, H. 3, 1912; Die kirchliche Kunst in Vorarlberg, ebenda, H. 9, 1919.
L.: Vorarlberger Volksbl. vom 5. und 6. 3. 1921; A. Ulmer, Pfarrer J. G., der Heimatforscher, in: Heimat, 1930, H. 3/4.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 38f.
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