Graff Kasimir Romuald, Astronom. * Próchnowo b. Kolmar (Chodzież, Polen), 7. 2. 1878; † Breitenfurt (N.Ö.), 15. 2. 1950. 1901 Dr.phil. an der Univ. Berlin, 1900–02 Leiter der Urania-Sternwarte Berlin, 1902–09 Ass. an der Sternwarte Hamburg, dann Observator an der (neuen) Sternwarte Hamburg-Bergedorf, zugleich Lehrbeauftragter für astronom. Geographie (1909–28); 1917 tit. Prof.; 1928 o. Prof., 1928–38, 1945–48 Dir. der Universitätssternwarte Wien, Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien, der Accad. Pont. Vaticana, etc. Ein durch vorzügliche Augen und große Ausdauer ausgezeichneter astro-physikal. Beobachter. Zunächst vorwiegend physikal. Beobachtungen im Planetensystem, nach Konstruktion eines Graukeilphotometers (1914) und Blau-Gelb-Keil-Kolorimeters (1928) Hinwendung zu Helligkeits- und Farbmessungen an Fixsternen, wofür er sich zwischen 1930–37 wiederholt monatelang auf den klimabegünstigten Mittelmeerinseln Mallorca und Šolta (Dalmatien) aufhielt. G., bis etwa 1930 eifriger Popularisator der Astronomie, machte sich um teilweise Modernisierung der Wr. Sternwarte verdient.