Gronemann, Karoline (1869-1911), Frauenrechtlerin

Gronemann Karoline, Pionierin der Frauenberufsbildung. * Wien, 3. 7. 1869; † Wien, 20. 8. 1911. Trat sechzehnjährig in die Dienste der Südbahndir. in Wien. Um die wirtschaftlich und sozial gedrückte Lage der verdienenden Mittelstandsfrauen zu heben, schuf sie 1901 mit Tatkraft und Umsicht aus allerbescheidensten Anfängen die „Vereinigung der arbeitenden Frauen“ (Privatangestellte). Der Leitidee, Stärkung des Standesgefühles der erwerbenden Frau durch gründliche Schulung, dienten zunächst unentgeltliche Abendkurse. Im Todesjahr G.s war der Schulbetrieb auf 50 Lehrpersonen und gegen 1300 Schülerinnen angewachsen. Die Vereinigung selbst umfaßte 2379 Mitgl. sowie Zweigver. in österr. Hauptstädten. Die sogenannte Kleinarbeit der Organisationstätigkeit verschaffte der Frühverstorbenen das unwiderlegbare Tatsachenmaterial für ihre wertvolle Mitarbeit an den Frauenfragen ihrer Zeit, für die sie in der „Österr. Frauenrundschau“ ein wirksames Organ schuf.

W.: Vorträge und Aufsätze K.G.s, in: Dokumente der Frauen, 1899–1901; österr. Frauenrundschau, hrsg. von K. G., N.F. der Mitt. der Vereinigungen der arbeitenden Frauen, 1903ff.
L.: N.Fr.Pr. vom 22. 8. 1911; Österr. Frauenrundschau, Jg. 8, 1911, n. 89 und 90 (Gedenknummern); Festschrift 25 Jahre Vereinigung der arbeitenden Frauen, 1901–1926, 1927; Der Bund (österr. Frauenvereine), Jg. 6, 1911, n. 8.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 71f.
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