Gross, Gustav (1856-1935), Abgeordneter

Gross Gustav, Politiker. * Reichenberg (Liberec, Böhmen), 12. 6. 1856; † Wien, 23. 2. 1935. Sohn des Folgenden; stud. an den Univ. Wien und Berlin Nationalökonomie, widmete sich aber schon frühzeitig der Politik. 1877–81 polit. Beamter in N.Ö., 1885 Priv. Doz. für Nationalökonomie an der Univ. Wien. Nach seiner Übersiedlung nach Iglau wurde er Mitgl. des mähr. Landtages, seit 1889 Reichsratsabg. der Stadt Iglau und spielte eine führende Rolle als Wortführer aller Dt. im Parlament. Seine besondere Aufmerksamkeit gehörte dem dt. Schulver., dessen Hauptleitung er seit 1885 innehatte. 1911 Vorsitzender des dt. Nationalverbandes, 1917/18 Präs. des Abgeordnetenhauses. G., „der Kronjurist der Deutschen“, wurde 1925 Obmann der „Vereinigten Ver. Südmark“ und des „Dt. Schulvereins“.

W.: Die Staatssubventionen für Privatbahnen, 1882; Die Theorie Thünens, Habilitationsschrift, 1883; Die Lehre vom Unternehmergewinn, 1884; Karl Marx, 1885; Wirtschaftsformen und Wirtschaftsprinzipien, 1888; Steuerreform, 1896; Korrespondenz des dt. Schulver., 1908ff.; Verhandlungsschrift über den 1. dt. Schutzvereinstag in Wien, 1908; Der große Krieg, 1915.
L.: R.P. und Wr.Ztg. vom 25. 2. 1935; S. Hahn, Reichsratsalmanach, 1891; F. Funder, Vom Gestern ins Heute, 1952; Wer ist's? 1928; Heimatkunde des Bezirkes Reichenberg in Böhmen, lV/3, 1938.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 73
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