Grosz, Siegfried (1869-1922), Dermatologe und Syphilidologe

Grosz Siegfried, Dermatologe und Syphilidologe. * Wien, 4. 5. 1869; † Wien, 27. 8. 1922. Stud. an der Univ. Wien Med., 1893 Dr.med. Interne Ausbildung an der 1. med. Klinik bei Nothnagel, im chem. Institut der Rudolfstiftung bei Freund, bevor er seine Fachausbildung bei Mraček im gleichen Haus erhielt. 1907 Priv. Doz., 1915 tit. ao. Prof., 1909 übernahm er ein Fachambulatorium der Wr. Bezirkskrankenkasse, deren Chefarzt er später wurde. G. vermehrte in sehr gediegenen Arbeiten die Kenntnisse von der Blenorrhoe, von der Pathol. der Hauttuberkulose (gem. mit R. Kraus), lieferte originelle Beiträge zur Syphilisserol. (gem. mit R. Volk) und zur Beurteilung mancher Hauterkrankungen. Von wesentlicher Bedeutung waren seine gem. mit J. Tandler angestellten experimentellen anatom. und klin. Untersuchungen über die sekundären Geschlechtscharaktere bei Tieren und beim Menschen, die die Lehre von der inneren Sekretion maßgeblich bereicherten und Ausgangspunkt weiterer Forschungen wurden. Diese Arbeit wurde mit dem Dr. Moritz Goldberger-Preis der Ges. der Ärzte ausgezeichnet.

W.: Allg. Ätiol. und Therapie der Hautkrankheiten (gem. mit E. Spiegler), in: Mračeks Hdb. der Hautkrankheiten, Bd. l, 1902; Die biolog. Grundlagen der sekundären Geschlechtscharaktere (gem. mit J. Tandler), 1913; red. mit V. Mraček das „Hdb. der Hautkrankheiten“, 1902–09; red. mit E. Finger, J. Jadassohn und P. Ehrmann das „Hdb. der Geschlechtskrankheiten“, 1910–16; etc.
L.: Wr. klin. Ws. 36/37, 1922, S. 747; Feierl. Inauguration, 1922–23; Fischer.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 78
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