Gugg, Anton (1864-1941), Metallwarenfabrikant und Glockengießer

Gugg Anton, Glockengießer und Metallwarenfabrikant. * Braunau a. Inn (O.Ö.), 3. 9. 1864; † Linz, 17. 5. 1941. Stammte aus einer alten Glockengießerfamilie. Carl Wolfgang G. (1717–96) übernahm 1743 die Gießhütte seines Onkels Andreas Zachenhuber in Salzburg, die er bis 1788 leitete. Von seinen 22 Kindern hatte Franz Xaver G. (1751–1822) von 1778–1822 die Salzburger Gießhütte, dann ging sie an dessen Sohn Franz G. (1788–1856) über; dieser schuf 1830 das Geläute von Mariazell, beschäftigte sich mit Papinschen Töpfen, Dampfmaschinen (M. Buchner-F. X. G., Neue verbesserte Dampfmaschine, 1818) und übersiedelte 1838 nach Wien, wo er 1840 Maschinendir. der Westbahn wurde. Ein anderer Sohn Carl Wolfgangs, Carl Anton G. (um 1760–1823), ging nach Braunau und erwarb dort eine eigene Gießhütte, die für viele Kirchen des Innviertels und den bayr. Grenzbezirk Glocken, aber auch Feuerspritzen lieferte. Sein Sohn Stephan Anton (1783–1869) und sein Enkel Rupert (1833–98) führten den Betrieb fort, der Glocken, Feuerspritzen, Pumpen und Gelbgießerware erzeugte. Anton G., ein Sohn Ruperts, arbeitete in München, Villingen, Nürnberg, Wien, auch in Salzburg bei seinem gleichnamigen Onkel. 1891/92 wurde die Fa. von Braunau nach Linz verlegt. 1895–1913, als Anton G. alleiniger Inhaber war, lieferte die Fa., seit 1907 in eine Metallwarenfabrik umgebaut, über 300 Glocken. Anton G. überließ die alte Glockengießerei in Braunau dem Heimat- und Musealver. und erhielt dadurch der Heimat ein Denkmal alter Handwerkskunst.

W.: Geläute für den Neuen Dom, Linz, 1901; Arbeiten für N.Ö., Salzburg, Böhmen, Holland, Australien, Südafrika, etc.
L.: Volksstimme vom 19. und 21. 5. 1941; M. Schlickinger, Die Chronik der Familie G. in Braunau, Braunauer Heimatkunde, H. 6, 1912, S. 3–37; F. Oberchristl, Glockenkunde der Diözese Linz 1941, S. 625, 630 ff., 653f., 658, 663; A. Waltl, Die Braunauer Glockengießerei, Oberösterr. Heimatbll., Jg. 6, 1952, S. 156–77; Wurzbach (Franz X. G.).
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 104f.
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