Guglia, Eugen (1857-1919), Historiker und Publizist

Guglia Eugen, Historiker und Publizist. * Wien, 24. 8. 1857; † Graz, 8. 7. 1919. Väterlicherseits aus Venedig, mütterlicherseits einer alten bäuerlich-bürgerlichen Familie Wiens entstammend. Stud. nach einer teilweise entbehrungsreichen Jugend an der Univ. Wien Geschichte und Philol. bei M. Büdinger (s. d.), O. Lorenz und H. v. Zeißberg, dann bei C. Tomaschek und A. Mussafia, 1882 Dr.phil. Sodann im Schuldienst in Wien-Währing, Prag (hier auch beim Landesschulrat in Verwendung) und Wien, 1893–1901 Prof. für Geschichte und Dt. Literatur am Theresianum in Wien. 1901–09 Chefredakteur der „Wr. Zeitung“, 1909 Hofrat. Seit 1902 auch Lehrer an der Kriegsschule, 1910 Doz. für Allg. neuere Geschichte an der Techn. Hochschule Wien, 1919 an der Univ. Graz. G. war eine Gelehrtennatur, die über glänzende stilist. Fähigkeiten verfügte.

W.: Friedrich v. Gentz. Österr. Manifeste von 1809 und 1813, 1888; Die konservativen Elemente Frankreichs am Vorabend der Revolution, 1890; Geschichte der Stadt Wien, 1892; Leopold v. Rankes Leben und Werke, 1893; Kaiserin Maria Ludovica von Österr. 1787–1816, 1894; Friedrich Mitterwurzer, 1896; Das Begräbnis des Schauspielers und andere Novellen, 1899’; Noch eine Reise nach Italien, 1900; Übertragung der röm. Elegien Gabriele d’Annunzios, 1901/02; Friedrich v. Gentz, 1901; Nachtwandler – Alter – Festspiel. 3 Dramen, 1903; Der unglückliche Liebhaber oder die tugendhafte Frau. Ein Lustspiel, 1903; Stud. zur Geschichte des 5. Laterankonzils, 1899–1906; Wien. Ein Führer durch Stadt und Umgebung, 1908; Mein Buch von der Stadt Venedig, 1909; Das Buch von der Nachfolge Goethes, 1911; Das Theresianum in Wien, 1912; Knaben, 1913; Die Geburts -, Sterbe- und Grabstätten der röm.-dt. Kaiser und Könige, 1914; Maria Theresias dt. Briefe und Resolutionen, 1916; Maria Theresia. Ihr Leben und ihre Regierung, 1917; etc.
L.: Wr.Ztg. vom 10. 7., Wr. Abendpost vom 12. 7. 1919; Dt.-österr. Künstler- und Schriftsteller-Lex. 1, 1902; Kosch, Das kath. Deutschland 1.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 105f.
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