Haberlandt, Ludwig (1885-1932), Physiologe

Haberlandt Ludwig, Physiologe. * Graz, 1. 2. 1885; † Innsbruck, 22. 7. 1932. Sohn des Vorigen. Stud. Med. an der Univ. Graz, wurde Ass. am Grazer Physiolog. Inst. bei Rollet, 1911 Ass. am Berliner Physiolog. Inst. bei Rubner; noch im selben Jahr von Trendelenburg, damals Ordinarius für Physiol. in Innsbruck, als Ass. nach Innsbruck berufen. 1913 habilit. für Physiol., 1919 ao. Prof. in Innsbruck. In seinen zahlreichen Versuchen über Reizbildung und Erregungsleitung im Herzen gelang es H., aus bestimmten Herzabschnitten einen Stoff zu extrahieren, welcher puls-auslösende, puls-beschleunigende und puls-verstärkende Eigenschaften besitzt. Die Entdeckung dieses – allerdings nicht unbestritten gebliebenen – Herz-Hormones führte später zur Gewinnung herzwirksamer Muskelextrakte, die viel verwendet werden.

W.: Die Physiol. der Atrioventrikularverbindung des Kaltblüterherzens, 1917; Über hormonale Sterilisierung des weiblichen Tierkörpers. Ein Beitrag zur Lehre von der inneren Sekretion des Eierstockes und der Placenta, in: Fortschritte der naturwiss. Forschung, 1924, S. 1–70; Das Hormon der Herzbewegung, 1927; Gewinnung und Nachweis des Herzerregungsstoffes (Herzhormons), in: E. Abderhalden, Hdb. der biolog. Arbeitsmethoden, Abt. 5, Tl. 8, 1928, S. 237–44; Das Herzhormon, 1930; Meine Hormonarbeiten, 12 Jahre physiolog. Experimentalforschung, in: Fortschritte der Med., n. 9, 1931, S. 1–9; Beiträge zur allg. Herzphysiol. Ein Überblick auf 20 Jahre experimenteller Arbeit, in: Wr. klin. Ws. 27, 1931, S. 1–5; etc.
L.: R.P. vom 24. 7. 1932; Forschungen und Fortschritte, Jg. 8, 1932, S. 327.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 125
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