Harrer, Ignaz (1826-1905), Bürgermeister, Abgeordneter und Notar

Harrer Ignaz, Notar. * Schußstatt b. Lambach (O.Ö.), 19. 7. 1826; † Salzburg, 11. 6. 1905. Nach jurid.-polit. Stud. an der Univ. Wien Hofmeister bei Hofrat Frh. v. Hennet, 1848 Mitgl. der akadem. Legion, einige Zeit Hauslehrer in Salzburg, 1848/49 Stud. in Innsbruck, 1850 Rechtspraktikant in Salzburg, 1852 Dr.jur., 1854 Advokatursprüfung, 1857–60 k. k. Notar in Zell am See, 1860–63 in Neumarkt, Gemeinderat und Ehrenbürger, 1863–97 Advokat in Salzburg, 1865–75 Gemeinderat der Stadt Salzburg, 1867–96 Landtagsabg. (Referent für Landesanstalten, Mitgl. des Landesschulrates), 1872 bis 1875 Bürgermeister, 1875 Ehrenbürger von Salzburg. Während H.s Amtszeit wurden 1873 die k. k. Realschule, 1875 die Wasserleitung aus Fürstenbrunn, die Staatsgewerbeschule, der Schlachthof, 1896 die von ihm 1868 angeregte Landesirrenanstalt gebaut. H., seit 1867 Mitgl. der Ges. für Salzburger Landeskunde, 1869 Mitbegründer der Internationalen Stiftung Mozarteum, 1873 Gründer des Volksschulver., beteiligte sich lebhaft an der Reorganisation des Volksschulwesens und an der Einführung des neuen Volksschulgesetzes. Präs. der Notariatskammer, bis 1905 Vizepräs. des „Roten Kreuzes“. Vermachte der Stadt bedeutende Legate.

W.: Die Gemeindeverwaltung der Landeshauptstadt Salzburg vom Ende des Jahres 1872–75, 1875; Die Hochquellenleitung von Fürstenbrunn am Untersberg in die Stadt Salzburg, in: Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde., Bd. 40, 1900, S. 117–54; Das Irrenwesen im Herzogtum Salzburg und die neue Salzburger Landesheilanstalt für Geisteskranke, ebenda, Bd. 42, 1902, S. 1–48.
L.: Salzburger Ztg. und Salzburger Chronik vom 13. 6. 1905; Jurist. Bll., Jg. 34, 1905, S. 307; Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde., Jg. 45, 1905, S. 37; Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg, Katalog zur 10. Sonderausst., 1954.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 191f.
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