Hauser, Franz (1794-1870), Sänger und Gesangslehrer

Hauser Franz, Opernsänger und Gesangspädagoge. * Krasowitz (Krasovice, Böhmen), 12. 1. 1794; † Freiburg i. Br., 14. 8. 1870. Stud. zuerst Jus und Med., wurde dann Schüler von W. Tomaschek in Prag und bildete sich zu einem geschätzten Opernsänger aus. Als Baßbariton sang er zuerst 1817 in Prag, dann in Kassel, Dresden, 1828 in Wien, 1832 in London und Leipzig, 1835 in Berlin, 1836 in Breslau. Nachdem sich H. 1837 von der Bühne zurückgezogen hatte, machte er eine Reise nach Italien, ließ sich dann in Wien nieder und ging 1846 als Dir. an das neu gegründete Konservatorium nach München, wo er auch als Gesangspädagoge wirkte. 1865 i.R., übersiedelte H. nach Karlsruhe, 1867 nach Freiburg i. Br. H., der 130 Partien beherrschte, war auch als Konzert- und Oratoriensänger in Deutschland, Holland und England hochgeschätzt. Seine Bibl. umfaßte mehr als 8000 Bände, in seiner Autographensmlg. befanden sich Werke von Bach, Beethoven und Mozart. Er besaß auch wertvolle Instrumente und stand mit vielen bedeutenden Männern in freundschaftlichen Beziehungen. H.s älterer Sohn Moritz (* Berlin, 1826; † Königsberg, 1857) wirkte als Kapellmeister und Komponist in Königsberg, wo er am 27. 3. 1857 zum ersten Mal Beethovens IX. Symphonie aufführte. Der jüngere Sohn Joseph (* Frankfurt a. M., 29. 9. 1828; † ebenda, 2. 5. 1903), Baritonist, debut. 1850 als Richard (Puritaner) am Karlsruher Hoftheater, in dessen Verband er fast 40 Jahre blieb.

Hauptrollen: Bertram (Robert der Teufel), Figaro, Micheli (Wasserträger), Tell, Faust, etc. Publ.: Musikal. Vorschule, Manuskript; M. Hauptmanns Harmonie- System, dem Prakt. etwas näher gebracht, Manuskript; Gesangslehre für Lehrende und Lernende, 1866; J. S. Bachs sämtliche Werke, themat. Verzeichnis, Manuskript, verbrannt; Kompositionen: Kontrapunkt. Stud.; Gelegenheitsmusiken (verschollen), Violin-Duette.
L.: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 5.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 218
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