Hausotter, Johann (1847-1926), Lehrer

Hausotter Johann, Schulmann. * Theresienstadt (Terezín, Böhmen), 20. 5. 1847; † Innsbruck, 6. 12. 1926. Mütterlicherseits aus Tirol (Mühlbach) stammend. Stud. an der Univ. Innsbruck, 1872 Dr.phil., 1873 Lehramtsprüfung für Dt., Geschichte und Geographie. Seit 1871 im Schuldienst an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck tätig, wurde H. 1884–87 interimist. mit den Funktionen eines Landesschulinspektors betraut. 1887–1919 wirkl. Landesschulinspektor für die Volksschulen und Lehrerbildungsanstalten Tirols, hat H. in dieser Stellung das tirol. Volksschulwesen durch 35 Jahre richtunggebend beeinflußt und gefördert, bemühte sich auch besonders um eine (leider nicht zustande gekommene) Neuauflage von J. J. Stafflers „Tirol und Vorarlberg“ (1839 ff.) und leitete hiezu umfangreiche Vorarbeiten ein. Als Wr. Kunstfachleute die Bronzefiguren beim Maximiliansgrab der Innsbrucker Hofkirche von der Patina reinigen wollten und die Tiroler dagegen protestierten, schrieb H. über diesen sogenannten „Patinakrieg“ ein Melodram. H., auch als Heimatschriftsteller tätig, sammelte tirol. Schulbücher (ungefähr ab 1750) und alte Uhren. Erster Vorstand der Innsbrucker Liedertafel, 1913 Hofrat.

W.: Die Edel-Patina oder Der Schwarzen Mander Glück und Ende, 1.–52. Aufl. 1882; Der Hausstand eines tirol. Pfarrers im 17. Jh., in: Tiroler Bote, 1890, S. 56, 64, 76, 84; Geschichtliches vom Stubeithale, gem. mit J. Hirn und A. Hueber, in: Stubei, Thal und Gebirg’, Land und Leute, 1891, S. 431–570; Verwaltung und Statistik, ebenda, S. 571–96; Jb. des Volksschulwesens in Tirol, 1, 1895, 2, 1897, 3, 1902, 4, 1908, 5, 1913.
L.: Neue Tiroler Stimmen, 1883, n. 89; Innsbrucker Nachrichten, 1926, n. 281, 283; Tiroler Anzeiger, 1926, n. 281; Mus. Ferdinandeum Innsbruck (Bibl.), Sammelbd. FB 2152, Lage 42.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 223
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