Hecke, Ludwig (1868-1934), Phytopathologe

Hecke Ludwig, Phytopathologe. * Ung. Altenburg (Mosonmagyaróvár, Ungarn), 9. 10. 1868; † Klagenfurt, 2. 8. 1934. Sohn des Folgenden. 1887/88 Gutsvolontär in Ung. Altenburg, stud. 1888–91 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Nach Ablegung der Diplomprüfung 1891–93 Gutspraktikant in Teschen, stud. 1893/94 am landwirtschaftlichen Inst. der Univ. Göttingen (1895 Dr. phil.) und 1895/96 am kryptogam. Inst. in Halle. 1896–1902 Ass. an der Lehrkanzel für Pflanzenproduktionslehre der Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1897 Priv. Doz. für Pflanzenpathol. 1898 Honorardoz. und Honorardoz. für Enzyklopädie der Landwirtschaft an der Tierärztlichen Hochschule. 1901 trat er als Adjunkt in die neugegründete landwirtschaftlich-bakteriolog. und Pflanzenschutz-Station ein. 1903 ao., 1910 o. Prof. für Phytopathol. an der Hochschule für Bodenkultur. Die Einrichtung dieser neugeschaffenen Lehrkanzel ist zum größten Teil H. zu danken. Sein spezielles Arbeitsgebiet waren die Brand- und Rostpilze des Getreides und die durch sie hervorgerufenen Krankheiten. Dabei gelang ihm u. a. fast gleichzeitig mit dem Botaniker O. Brefeld und unabhängig von diesem die Entdeckung der Flugbrandbildung bei der Gerste durch Blüteninfektion.

W.: Die Bakteriosis des Kohlrabi, in: Z. für das landwirtschaftliche Versuchswesen in Österr. 5, 1902; Beizversuche gegen Hirsebrand, ebenda; Über das Auftreten von Plasmopora cubensis in Österr., ebenda 7, 1904; Ein innerer Krankheitskeim des Flugbrandes im Getreidekorn, ebenda; Zur Theorie der Blüteninfektion des Getreides durch Flugbrand, in: Berr. der Dt. Botan. Ges. 23, 1905; etc. Vgl. G. Lindau-P. Sydow, Thesaurus litteraturae mycologicae et lichenologicae 1, 1908, 3, 1912.
L.: M.Pr. vom 8. 8. 1934; Wr. landwirtschaftliche Ztg. vom 11. 8. 1934; Österr. botan. Ztg. 84, 1935, S. 295–301; 60 Jahre Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1933.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 234
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