Hein Alois Raimund, Maler und Schriftsteller. * Wien, 1. 6. 1852; † Wien, 4. 1. 1937. Nach Absolv. der Oberrealschule verdiente sich H. als Hauslehrer das Stud. an der Wr. Akad. d. bild. Künste (1869), besuchte einen Kurs an der Techn. Hochschule und war seit 1871 als Beamter bei der Nordbahn-Ges. und in der Industrie tätig. Dann schloß er seine Stud. an der Akad. unter K. v. Blaas (s. d.), E. v. Engerth (s. d.) und P. Joh. N. Geiger ab und wirkte seit 1873 als Supplent, seit 1876 als Zeichenlehrer an Mittelschulen (1878–85 in Oberhollabrunn, dann in Wien, 1905 i.R.). Schon in den achtziger Jahren auf Studienreisen in Italien, unternahm er nach 1905 zahlreiche Fahrten, die ihn bis Skandinavien und Nordafrika führten und nach denen er Ölgemälde, Aquarelle, Radierungen und Zeichnungen für Zinkätzungen schuf. H.s Bedeutung liegt aber nicht in der liebevollen Kleinmalerei der Spätnazarener (Kollektivausst. 1931), sondern in seiner Tätigkeit als Biograph A. Stifters, als Anreger der Stifter-Denkmäler in Linz (1902) und Wien (1913–19) sowie in der Gründung der A.-Stifter-Ges. in Wien (1918). Als Initiator des „Ver. österr. Zeichenlehrer“ beschäftigte er sich in mehreren Schriften mit der Neugestaltung des Zeichenunterrichtes, auf dem Gebiet der Kunstethnol. interessierten ihn u. a. besonders die Ornamenttypen Indonesiens und Amerikas.