Heller, Johann Florian (1813-1871), Mediziner und Chemiker

Heller Johann Florian, Mediziner und Chemiker. * Iglau (Jihlava, Mähren), 4. 5. 1813; † Wien, 21. 11. 1871. Nach beendigten med. Stud. wandte er sich der Chemie zu und wirkte mehrere Jahre als Ass. an der Lehrkanzel für Chemie an der Univ. Prag. Nach Arbeiten in den Laboratorien von Liebig und Wöhler wurde ihm 1844 die chem. Untersuchung der patholog. Sekrete, Exkrete etc. im k. k. Allgem. Krankenhause zu Wien übertragen. 1844–71 Vorstand des patholog.- chem. Inst. der Univ. Wien, 1847 Priv. Doz. H. beschäftigte sich vorwiegend mit Fragen der medizin. Chemie. Von Untersuchungen auf dem Gebiete der reinen Chemie sei diejenige über Rhodizonsäure erwähnt. Er gründete 1844 das „Archiv für physiolog. und patholog. Chemie und Mikroskopie” und legte darin den größten Teil seiner Untersuchungen über Harnstoffe, über den Nachweis von Eiweiß und Zucker im Harn, nieder. Viele in der klin. Harnuntersuchung noch jetzt geübte Reaktionen führen den Namen H.s, der sie zuerst anwandte.

W.: Die Rhodizonsäure, eine aus den Produkten der Kaliumbereitung gewonnene neue Säure, in: J. Liebig, Annalen der Chemie, 1837; Über die Rhodizonsäure, eine neue Oxydationsstufe des Kohlenstoffs, 1837; Über die Rhodizonsäure, 1840; Die Harnconcretionen, ihre Entstehung, Erkennung und Analyse mit Rücksicht auf Diagnose und Therapie der Nieren- und Blasenerkrankung, 1860; etc.
L.: Wr.Ztg. vom 24. 11. 1871; Poggcndorff l und 3; Wurzbach; Wr. allg. Krankenhaus 1784–1934, hrsg. vom Bundesmin. für Soziale Verwaltung, 1935; Hirsch; Schönbauer, S. 304.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 259f.
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