Herzfeld, Karl August (1861-1926), Gynäkologe

Herzfeld Karl August, Gynäkologe. * Güns (Kőszeg, Ungarn), 12. 7. 1861; † Wien, 6. 1. 1926. Sohn eines Arztes, Bruder der Folgenden. Stud. an der Univ. Wien Med., 1885 Dr.med.; trat, nachdem er schon als Student (1881–85) Demonstrator an der Anatom. Lehrkanzel bei Langer gewesen war, bei dessen Nachfolger Toldt als Prosektor ein. 1887 Operationszögling, 1888 Ass. an der geburtshilflich-gynäkolog. Klinik bei K. v. Braun-Fernwald (s. d.) und F. Schauta, 1891 Priv. Doz. für Geburtshilfe und Gynäkol., 1901 tit. Prof., 1911 Vorstand der gynäkolog. Abt. des K.-Franz-Joseph-Ambulatoriums, 1921 Dir. der Anstalt. 1914 Oberstabsarzt. H., dessen „Prakt. Geburtshilfe” inhaltlich und stilist. zu den besten Lehrbüchern des Faches gehört, war schon als glänzender Operateur bekannt, als besonders die gynäkolog. Operationen noch nicht Allgemeingut geworden waren.

W.: Der Kaiserschnitt und seine Stellung zur künstlichen Frühgeburt, gem. mit E. Braun v. Fernwald, 1888; Über die Mechanik und Therapie der eingekeilten Schulterlagen, in: Smlg. med. Schriften, n. 14, 1890; Über die Behandlung des nachfolgenden Kopfes, mit besonderer Berücksichtigung des Mauriceau'schen Handgriffes, 1890; Über eine neue Methode der Totalexstirpation des Uterus, in: Zentralbl. für Gynäkol., Jg. 17, 1893, S. 17 ff.; Klin. Bericht über 1000 Bauchhöhlenoperationen, 1895; Prakt. Geburtshilfe, 1897, 2. Aufl. 1907; etc.
L.: N.Fr.Pr. vom 3. 11. 1916; Wr.Ztg. vom 8. 1. 1926; Feierl. Inauguration 1926/27; Fischer 1, S. 620; Pagel; Eisenberg 2.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 297
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