Hochenegg, Julius von (1859-1940), Chirurg

Hochenegg Julius von, Chirurg. * Wien, 2. 8. 1859; † Wien, 11. 5. 1940. Bruder des Vorigen. Stud. an der Univ. Wien Med., 1884 Dr.med. Nachher Operationszögling bei Th. Billroth (s. d.) sowie 1886–90 Ass. an der I. chirurg. Klinik unter E. Albert (s. d.). 1889 Priv. Doz. für Chirurgie an der Univ. Wien, 1891 Abteilungsvorstand an der Wr. Allg. Poliklinik, 1894 ao. Prof. und nach Alberts Tod mit der Supplierung der I. chirurg. Klinik betraut, 1904 o. Prof. und als Nachfolger Billroths Vorstand der II. chirurg. Klinik. Er verbesserte durch Um- und Zubauten die räumlich sehr mangelhafte Klinik, baute Operationssäle, errichtete ein Röntgeninst, und gründete gemeinsam mit A. v. Eiselsberg (s. d.) die Unfallstation. 1930 i.R., 1914 nob. H., ein hervorragender Lehrer und glänzender Operateur, erwarb sich große Verdienste um die Entwicklung der Krebschirurgie, der er vollkommen neue, erfolgreiche Wege erschloß. Er verfaßte zahlreiche Abh. über Leber-, Darm- und Nierenchirurgie und über die Entstehung bösartiger Geschwülste (Hocheneggsches Symptom bei Dickdarmstenosen). Zu seinen Schülern gehörten u. a. Böhler, Demmer, Finsterer, Mandl und Kaspar.

W.: Jahresberr. der II. chirurg. Klinik 1906/07; Kriegschirurg. Mitt. 1919; Lehrbuch der speziellen Chirurgie, gem. mit E. Payr (nach E. Albert, Lehrbuch der Chirurgie), 2 Bde., 1906–09, 2. Aufl. 2 Bde., 1918–27; etc. Zahlreiche Berr. in der Wr. klin. Ws., Wr. med. Presse, Medizin. Jb. der k. k. Ges. der Ärzte.
L.: N.Fr.Pr. vom 11. 3. 1916; R.P. vom 22. 5. 1917; Pr. vom 2. 4. 1950; Wr. klin. Ws., Jg. 42, 1929, S. 637 ff.; Fischer 1, S. 640; Pagel; Eisenberg 2; Wer ist’s? 1908; Wer ist wer? 1937; U. A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 344
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