Hölder, Alfred von (1835-1915), Buchhändler und Verleger

Hölder Alfred von, Buchhändler und Verleger. * Wimpfen a. Neckar (Baden-Württemberg), 14. 8. 1835; † Wien, 3. 1. 1915. War seit 1850 im Buchhandel tätig und trat 1858 in den Dienst der Beckschen Universitätsbuchhandlung in Wien, deren Leitung er 1860 nach dem Tod F. Becks — dessen Tochter er 1862 heiratete — übernahm. 1863 ging das Sortiments- und Kommissionsgeschäft in seinen Besitz über, während F. Beck jun. den Verlag übernahm, bald darauf aber eine eigene Verlagsbuchhandlung errichtete. H., der seinem Geschäft wieder einen Verlag angliederte, verlegte vor allem med., pädagog., naturwiss. sowie rechts- und staatswiss. Werke und nahm sich besonders der Geol. an. Er begründete mehrere wiss. Z., so die „Jahreshe. des österr. Archäolog. Inst.s“ und die „Z. für Privat- und öffentliches Recht“ und war seit 1905 Buchhändler der Akad. d. Wiss. in Wien. H., 1874 Universitäts-, 1876 Hofbuchhändler, 1881 nob., gehörte verschiedenen Ausschüssen des Börsenver. sowie der Korporation der Wr. Buch-, Kunst- und Musikalienhändler an. 1911 übergab H. die Fa. seinem Sohn, der 1920 die Buchhandlung an J. Pichler, 1921 den Verlag an die Österr. Industrie- und Handelsbank veräußerte, welche auch den Verlag Tempsky sowie den Schulbücherverlag A. Pichlers W twe & Sohn erwarb. 1922 entstand aus der Verbindung dieser drei Verlage die Hölder-Pichler-Tempsky A.G.

L.: Wr.Ztg. und M.Pr. vom 5. 1. 1915; Börsenbl. des dt. Buchhandels vom 18. 1. 1915; K. Junker, Vom Buchführer zur A.G., 1926, S. 31ff.; Biograph. Jb. 1925.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 359
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