Hölzel, Gustav (1813-1883), Sänger

Hölzel Gustav, Sänger. * Pest, 2. 9. 1813; † Wien, 3. 12. 1883. Sohn des Sängers und Schauspielers Nikolaus Alois H. (1785–1848), der 1819–24 Dir. des Linzer Landestheaters war. Spielte in Linz bereits Kinderrollen. 1829 Schauspieler und Sänger in Ödenburg, 1830–32 in Graz, 1832 bis 1833 am Josefstädter Theater in Wien, 1833–37 an der Hofoper. Gastierte in Preßburg, Laibach, Olmütz, 1837–38 als erster Bariton am Königstädter Theater in Berlin. H. bereiste als Opern- und Konzertsänger ganz Deutschland; er ließ sich kurze Zeit zu Gesangsstud. in Paris nieder und war 1838–40 in Zürich engagiert. 1840–63 am Kärntnerthor-Theater in Wien, wo er wegen einer Textänderung in der Oper „Templer und Jüdin“ entlassen wurde. 1863–64 wirkte er in Darmstadt. 1840 und 1843 sang er in London (auf Wunsch der Kgn. Viktoria transponierte er für sie einige seiner Lieder). 1860 in St. Petersburg und Stockholm, 1865 in Nürnberg, 1866 am Theater an der Wien. Am 21. 6. 1868 sang H. unter R. Wagner in München den ersten Beckmesser. 1870 unternahm er eine Gastspielreise nach Amerika; 1874–77 Mitgl. der Kom. Oper in Wien, wirkte er dann nur noch als Konzertsänger und Gesanglehrer.

Hauptrollen: Richard (Puritaner), Wilhelm Tell, Figaro (Der Barbier von Sevilla), Jäger (Nachtlager von Granada), Pizarro (Fidelio), Zampa, Jakob (Josef und seine Brüder), Van Bett, Baculus (Wildschütz) etc. W.: Lieder: Mein Liebster ist im Dorf ein Schmied, Heimweh, Wanderlied, Dt. Matrosenlied, Rom, Reiterlied, Glockengeläute, Blühende Rosen, etc.
L.: Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnen-Lex. der dt. Theater, 1892; Frank-Altmann; Kosch, Theaterlex.; Riemann; Wurzbach.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 360
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