Hofmann, Karl Berthold (1842-1922), Chemiker

Hofmann Karl Berthold, Chemiker. * Zdounek (Zdounky, Mähren), 5. 9. 1842; † Graz, 2. 8. 1922. Bruder des Juristen Franz H. (s. d.). Stud. an der Univ. Wien Med., 1866 Dr.med., 1866–69 Sekundararzt an der Wr. Irrenanstalt, 1869 Priv.Doz., 1873 ao. Prof. für physiolog. und patholog. Chemie, 1879 o. Prof. für angewandte medizin. Chemie an der Univ. Graz, 1881/82 und 1886/87 Dekan, 1898/99 Rektor. H., eine überaus vielseitig gebildete Persönlichkeit, befaßte sich in seinen Publikationen zunächst mit Problemen aus dem Gebiete der medizin. Chemie, insbesondere der Chemie des Harns. Später wandte er sich mehr Fragen der Geschichte der Chemie zu. Man verdankt H. hier eine Reihe wertvoller Beiträge zur Chemie der Antike. In die Zeit seiner Wirksamkeit an der Univ. Graz fällt auch die Einrichtung eines neuen Inst. für medizin. Chemie.

W.: Anleitung zur Untersuchung des Harnes mit besonderer Berücksichtigung der Erkrankungen des Harnapparates, gem. mit R. Ultzmann, 1871, 2. Aufl. 1878; Atlas der physiolog. und patholog. Harnsedimente, gem. mit R. Ultzmann, 1872; Lehrbuch der Zoochemie, 1879; Geschichte der antiken Legierungen, 2 Mitt., 16, 1884, 17, 1885; Kenntnis der klass. Völker von den physikal. Eigenschaften des Wassers, in: Sbb. Wien, phil.hist. Kl., Bd. 163, 1909, Bd. 164, 1910, Bd. 165, 1910; etc.
L.: Neues Grazer Tagbl. vom 3. 8. 1922; Beiträge zur Geschichte der Karl Franzens-Univ. zu Graz, 1927; Kürschner, Gel. Kal 1925; Poggendorff 3–6; Pagel; Wer ist’s? 1908.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 382f.
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