Hohler, Emmerich Thomas (1781-1846), Lehrer und Bibliothekar

Hohler Emmerich Thomas, Schulmann und Bibliothekar. * Schrikowitz b. Tepl (Křepkovice/Teplá, Böhmen), 26. 12. 1781; † Wien, 13. 11. 1846. Stud. in Prag, seit 1807 in Wien, und nahm hier am gesellschaftlichen Leben (Ludlamshöhle) teil, war 14 Jahre im Hause des Fürsten Josef Schwarzenberg und wurde 1823 fürstlicher Rat und Hausbibliothekar. H. entwickelte eine vielseitige schriftsteller. Tätigkeit, von der besonders seine Schulausgaben latein. Klassiker hervorzuheben sind. Zusammen mit Megerle v. Mühlfeld setzte er Hormayrs „Archiv“ noch zwei Jahre fort, von Hormayr freilich als „hohles Mühlengeklapper“ ironisiert. 1829 trat er als Aushilfszensor in den Dienst der Zensurhofstelle, die ihn mit der Prüfung hist., geograph., statist., archäolog. und ähnlicher Werke betraute. 1840 wirklicher Zensor, übte H., wie „Die Grenzboten“ feststellten, sein Amt mit Einsicht und Billigkeit aus.

W.: Warum werden die Bancozettel eingezogen, 1811; Das Jahr 1813 oder warum haben wir Krieg, 1813; Ausgabe latein. Klassiker. Mit Sach- und Spracherläuterungen, 2 Bde., 1826–27; Neues Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst, 2 Jgg., 1829/30; Eutropius, breviarium historiae Romanae, 1846; etc.
L.: Wr.Ztg. vom 18. 11. 1846; Die Grenzboten, 1846, H. 47, S. 337f.; Wurzbach; Goedeke 6, S. 780f.; I. F. Castelli, Memoiren meines Lebens, 2. Aufl. 1914, Denkwürdigkeiten aus Alt-Österr., Bd. 10, Bd. 2, S. 43 (Fußnote), 487, 540; K. Glossy, Literar. Geheimberichte aus dem Vormärz, 1912, Einleitung, S. CIII; Totenprotokoll Wien, 1846; Staatsschematismen 1841–46.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 398
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