Hollederer, Johann (1783-1847), Glockengießer

Hollederer Johann, Glockengießer. * Nürnberg, 1783; † Linz a. d. Donau, 11. 8. 1847. Sohn eines Zimmermeisters; kam nach Linz, wo er bei den Glockengießern J. L. Gammel und J. M. Teufelmayr tätig war. Wie viele Künstler und Kunsthandwerker als Hausmeister in einem Freihaus angestellt, wurde er 1811 als bürgerlicher Rotgießer in Linz aufgenommen und 1823 Teufelmayrs Nachfolger auf der Glockengießergerechtigkeit Landstraße 40. Mehr als 150 Glocken in O.Ö. und N.Ö. sind nachweisbar von ihm gegossen worden. Von den Söhnen leitete zuerst Franz Ser. H. (* Linz, 25. 9. 1815; † Linz, 6. 9. 1883) nach kurzer Tätigkeit in den Guggschen (s. d.) Gießereien in Dirling, Oberbayern und in Salzburg (1840–45) die Kunstgießerei in Linz, die er nach dem Tode des Vaters als Kunstglockengießer und Feuerlöschmaschinen-Fabrikant weiterführte. Bis zum Ende der 70er Jahre entstanden ca. 300 Glocken für O.Ö., 50 für N.Ö. und wohl ebenso viele für Böhmen. Josef H. (* Linz, 30. 9. 1819; † Salzburg, 1866) war zuerst gem. mit seinem Bruder Franz Ser. H. und ab 1845 bzw. 1847 allein in der Salzburger Glockengießerei tätig.

W.: Johann H., O.Ö.: Geläute von Haslach, 1827, Neukirchen b. Lambach, 1832, Lindach, 1833, Urfahr, 1834, St. Magdalena, 1836, Katzdorf, Minoritenkirche Linz, 1838, Stiftskirche Schlägl, 1839, Ebelsberg, 1841, Gmunden 1842, Steinbach a. d. Steyr, 1843. Johann H. und Söhne, O.Ö.: Geläute von Spital a. Pyhrn, 1844, Alberndorf, 1845, Marchtrenk, 1846. Franz Ser. H., O.Ö.: Geläute von Altschwendt und Peilstein, 1849, Asten, 1850, Grünbach, 1851, Puchheim, 1853, Weitersfelden, 1854, Pierbach, 1857, Kirchberg b. Linz, 1860, Rüstorf, 1861, Gmunden, 1862, Oberneukirchen, 1864, Klosterkirche Waldhausen, 1865, Meggenhofen, 1867, Gschwandt, 1869, Schönau i. M., 1871, Niedertalheim, 1872; Böhmen: Geläute von Beneschau, 1849; N.Ö.: Geläute von Strengberg, 1855, Groß-Pertholz, 1866; Stmk.: Marktkirche Admont, 1866; viele einzelne Glocken bis 1879.
L.: Österr. Kunsttopographie, Bd. 3, 1903, Bd. 8, 1911, Bd. 10, 1913, Bd. 11, 1916, Bd. 20 und 21, 1927, Bd. 30, 1947, Bd. 34, 1959; J. Fahrngruber, Hosanna in excelsis, 1894; K. Walter, Glockenkunde, 1913; F. Oberchristl, Glockenkunde der Diözese Linz, 1941; H. Kreczi, Linzer Häuserchronik, 1941; Linzer Regesten B I B l, B II H 2, C III D 3, E l f.; Alt-Linz, Ausst. Städt. Smlgn. Linz, 1952, Katalog S. 26, n. 200.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 401f.
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