Husník, Jakob (1837-1916), Maler und Reproduktionstechniker

Husník Jakob, Maler und Reproduktionstechniker. * Wejpernitz b. Pilsen (Vejprnice/Plzeň, Böhmen), 29. 3. 1837; † Prag, 26. 2. 1916. Absolv. 1854 die dt. Oberrealschule in Prag und besuchte die Malerakad. in Prag (bis 1859) und Antwerpen (bis 1861). Seit 1864 Zeichenprof. am Realgymn. in Tabor, seit 1876 an der Oberrealschule in Prag. H. malte mehrere Altarbilder, viele Porträts und Genrebilder. Daneben beschäftigte er sich gründlich mit der Photographie und deren Anwendung in den photomechan. Druckverfahren. 1868 fand er für den auflagemäßigen Lichtdruck ein brauchbares Verfahren, das er an J. Albert in München verkaufte. 1873 wurde er für mehrere Jahre vom Lehrdienst beurlaubt, um an der Hof- und Staatsdruckerei in Wien den Lichtdruck und die Photolithographie einzuführen. Hier arbeitete er auch seine Verfahren der Heliographie mit Pigmentübertragung und der Photozinkographie aus. Die von ihm 1888 in Prag unter dem Namen „Husník und Häusler“ gegründete Kunstdruckerei galt viele Jahre als eine der besten Reproduktionsanstalten. Weitere Erfindungen H.s sind: die Leimtypie, die Imitation von Wasserzeichen mit Gelatinereliefs, die Kraftzurichtungsreliefs. Er war ein fruchtbarer Fachschriftsteller auf dem Gebiet der Reproduktionstechnik und hatte an der prakt. Ausbildung des Dreifarbendrucks hervorragenden Anteil. Ehrenmitgl. der Photograph. Ges. in Wien.

W.: Das Gesamtgebiet des Lichtdrucks, 1877, 5. Aufl. 1922; Die Heliographie, 1878, 3. Aufl. 1905; Die Reproduktionsphotographie, 1885, 2. Aufl. 1895; Die Zinkätzung, 1886, 4. Aufl. 1923; Aufsätze in der Photograph. Korrespondenz, 1875, S. 191–94, 1876, S. 219–21.
L.: Photograph. Korrespondenz, 1916, S. 141–42, 170–72; A. Albert, Verschiedene Methoden des Lichtdruckes, 1900, S. 20f.; J. M. Eder, Hdb. der Photographie, I, 2, 1932, S. 892–93; Großind. Österr., Bd. 6, S. 122; Bll. für Geschichte der Technik 4, 1938, S. 12; Thieme–Becker; Toman 1.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 15f.
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