Illner, Karl (1877-1935), Pilot und Mechaniker

Illner Karl, Pilot. * Schatzlar (Žacléř, Böhmen), 14. 7. 1877; † Wien, 6. 8. 1935. Von Beruf Mechaniker; Mitarbeiter I. Etrichs; am 8. 8. 1909 gelang ihm mit der Etrichtaube der erste Flug von 40m Länge und 4m Höhe. 1910 legte er als dritter Österreicher die Pilotenprüfung ab und führte mit der weiterentwickelten Etrichtaube den ersten österr. Überlandflug aus, indem er die 40 km lange Strecke von Wr. Neustadt nach Wien in 300m Höhe in 30 Minuten zurücklegte. 1910 erzielte I. weitere große Erfolge. Er nahm an der Budapester Flugwoche und am Flugmeeting in Wr. Neustadt teil, wo er mit seinen Leistungen die berühmten Flieger Wright, Blériot und Voisin übertraf. Am 10. 10. 1910 gewann I. den von der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen für den Flieger, der als erster die Strecke Wien-Horn mit Landung in Horn binnen 24 Stunden ausführte (Gedenkstein in Horn). I., später Fluglehrer und k. u. k. Feldpilot, erreichte während des Asperner Flugmeetings den Höhenweltrekord und trug wesentlich zur Hebung des Ansehens des österr. Flugwesens bei. Der berühmte dt. Flieger H. Hirth war einer seiner Schüler. In der Folgezeit wirkte I. als Dir. der Flugzeugwerke Weiser und Sohn.

L.: R.P. vom 17. 6. 1913; Österr. Neue Tagesztg. vom 7. 8. 1960; H. Löw, Österr. Pioniere der Luftfahrt, 1953, S. 118ff., 122; P. Supf, Das Buch der dt. Fluggeschichte, Bd. 1, 1956, S. 225, 227, 388.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 29
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