Jaëll, Alfred (1832-1882), Pianist

Jaëll Alfred, Klavier-Virtuose. * Triest, 5. 3. 1832; † Paris, 27. 2. 1882. Sein Vater Eduard J., ein gebürtiger Steirer, lebte 1818–30 als angesehener Geiger und Mitgl. des Theaterorchesters in Wien. In seiner musikal.-deklamator. Akad. kam am 1. 3. 1818 erstmals eine Komposition F. Schuberts öffentlich zur Aufführung. 1830 zog er nach Triest, wo Alfred J. im Bannkreis der Musik aufwuchs. Als Klavierschüler Czernys (s. d.) machte er 1843 seine erste Konzertreise und bereiste dann fast alle Staaten Europas und Amerikas, die den hervorragenden Chopin-Interpreten bewunderten. 1856 wurde er Hofpianist des Kgs. von Hannover und ließ sich nach seiner Vermählung mit Maria Trautmann (* Steinseltz b. Weißenburg, Elsaß, 17. 8. 1846; † Paris, 4. 2. 1925), die ebenfalls als Pianistin und Komponistin, am bedeutendsten jedoch als Klavierpädagogin, hervortrat, in Paris nieder.

W.: Salonstücke; Transpositionen; Phantasien über Opern-Melodien.
L.: E. Hanslick, Geschichte des Concertwesens in Wien, 1869; F. Bischoff, Chronik des Steiermärk. Musikver., 1890; Abert; E. Bernsdorf, Univ.-Lex. der Tonkunst, 1857; F. Bremer, Handlex. der Musik, 1882; Die Musik in Geschichte und Gegenwart (mit Verzeichnis der Kompositionen und Werke von Maria J.); Einstein; Frank-Altmann; Fétis; Grove; Reissmann; Riemann; Schmidl; Wurzbach; Vgl. L. über F. Schubert.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 59
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