Jaques, Heinrich (1831-1894), Advokat

Jaques Heinrich, Advokat. * Wien, 24. 2. 1831; † Wien, 25. 1. 1894 (Selbstmord). Stud. an den Univ. Wien und Heidelberg, 1856 Dr.jur., 1856–59 Leiter des Bankhauses Wertheimsteins Söhne (Neffe Sigmund Wertheimsteins). Seit 1869 Hof- und Gerichtsadvokat in Wien. Seit 1879 Reichsratsabg. (Vereinigte dt. Linke). J., der eine große Klientel hatte, trat für die Entschädigung unschuldig Verurteilter sowie für die Schaffung eines Wahlgerichtshofes ein und legte diesbezügliche Gesetzentwürfe dem Parlament vor. Er bekämpfte die Ausnahmegesetze für sozialist. Delikte und den Mißbrauch des objektiven Verfahrens und nahm als Fachschriftsteller zu jurist. und nationalökonom. Fragen Stellung. Mitbegründer der Grillparzer-Ges., Vizepräs. der Wr. Jurist. Ges. und des dt. Juristentages, Mitbegründer der Wr. Handelsakad. und Verwaltungsrat der Creditanstalt, der Südbahn und der süd-norddt. Verbindungsbahn.

W.: Denkschrift über die Stellung der Juden in Österr., 1859; Die legislative Organisation der freien Advokaten, 1868; Grundlagen der Preßgesetzgebung, 1874; Österr. Gegenwart und nächste Zukunft, 1888; Fünf Reden über Österr. und Wien, 1891; etc.
L.: Wr.Ztg. vom 25. 1., N.Fr.Pr. vom 26. 1. 1894; Parlamentar. Jb., Jg. 1, 1888, S. 122, Jg. 3, 1890, S. 120, Jg. 4, 1891, S. 201; Jurist. Bll. 1873, S. 591, 1886, S. 142, 1894, S. 40 und S. 570; Allg. Juristen-Ztg., Jg. 17, 1894, S. 149; F. Kübl, Advokaten in Politik, Wiss. und Literatur, 1934, S. 47; Ein Jahrhundert Creditanstalt-Bankverein, 1957, s. Reg.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 78
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