Jassnüger, Johann Nep. (1766-1827), Chemiker

Jassnüger Johann Nep., Chemiker. * Puhó (Púchov, Slowakei), 1766; † Wien, 9. 12. 1827. Entstammte einem erst spät im Magyarentum aufgegangenen alan. Volksteil (Jassen). Stud. an der Univ. Wien, 1798 Dr.med., 1803–26 Prof. der Chemie an der k. k. Theresian. Ritterakad. J. befaßte sich mit zahlreichen Problemen der angewandten und techn. Chemie, insbesondere mit der trockenen Destillation von Holz, Torf und Kohle, und Verwendung der daraus gewonnenen Produkte. Er bemühte sich um die Verbreitung der „Thermolampe“ in Österr. und richtete schon 1812 im großen Saal des Theresianums eine Gasbeleuchtung ein. Von den Rohstoffen Torf und Kohle ausgehend, erzeugte er auch verschiedene Farben, wie das Wr. Schwarz und das Jassnüger Grün. Ein von ihm 1805 veröffentlichtes Werk behandelt Fragen der Lebensmittelchemie. Für die Errichtung polytechn. Inst., insbesondere für die Gründung einer techn.-ökonom. Schule trat J. in einer umfangreichen Denkschrift ein.

W.: Chym. Versuche und Entdeckungen zur Ersparung einer großen Menge Getreides zur Erleichterung und Erweiterung der Viehzucht und zur Verhütung einer Hungersnot, 1805.
L.: Österr. Chemikerztg., Bd. 23. 1920, S. 62. 83, Bd. 24, 1921, S. 2, 8; S. Keess, Darstellung des Fabriks- und Gewerbewesens im österr. Kaiserstaat, 1819–30, Bd. 1, S. 62 ff., 74, Bd. 3, S. 993; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien, 1815–1940, 1942, S. 7, 22; Exner, Gewerbe und Erfindungen, S. 97.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 85f.
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