Jergitsch, Ferdinand (1836-1900), Fabrikant

Jergitsch Ferdinand, Fabrikant. * Klagenfurt, 30. 5. 1836; † ebenda, 16. 9. 1900. Übernahm das väterliche Siebmacher- und Gitterstrickergeschäft, das er 1860 zu einer industriellen Drahtweberei ausgestaltete und dort Drahtgitter, in der Folge auch Drahtmatratzen, Eisenmöbel und als Spezialität der Fa. Drahtschotterbehälter für Berg-, Wildbach- und Flußverbauungen (für flexible Uferschutzwände) herstellte. Die von seinen Söhnen zur zweitgrößten Fabrik ihrer Art in der Monarchie ausgestaltete Fa. ging später als Zweigunternehmen an die Fa. Hutter & Schrantz über. Als Teilnehmer des großen dt. Turnfestes in Leipzig 1863 hatte J. die Einrichtungen der dt. Feuerwehr kennengelernt, worauf er noch im selben Jahr die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr – der ersten in Österr.-Ungarn – in Klagenfurt anregte, deren Kmdt. er bis zu seinem Tode war. Von hier verbreitete sich das freiwillige Feuerwehrwesen in ganz Österr. und gab Anlaß zur Entwicklung eines neuen Industriezweiges (Löschgeräte). J., vielfach geehrt, war Ehrenhptm. der Feuerwehren Kärntens, seit 1869 Obmann des Verbandes sämtlicher Kärntner Feuerwehren, Mitgl. des Österr.-Ung. Reichsfeuerwehrverbandes und durch dreißig Jahre Mitgl. des Gemeinderates der Stadt Klagenfurt.

L.: Amtsbl. der Landeshauptstadt Klagenfurt, Jg. 1954, n. 5, S. 13f. und n. 10, S. 12; K. Mayer, Hist. Streifzüge durch Klagenfurt, 1928, S. 58f. Die österr. Feuerwehr, Jg. 1, 1947, S. 103ff.; Kärntens gewerbliche Wirtschaft von der Vorzeit bis zur Gegenwart, hrsg. von der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Kärnten, 1953, S. 303f.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 110
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