Jiráni, Otakar (1879-1934), Altphilologe

Jiráni Otakar, Klass. Philologe. * Dt. Brod (Havlíčkův Brod, Böhmen), 10. 1. 1879; † Prag, 24. 1. 1934. Stud. 1897–1902 an der Tschech. Univ. in Prag (Dr.phil.). 1901–06 wirkte er als Mittelschullehrer in der Provinz (Gaya, Leitomischl), 1907 erhielt er zur Weiterbildung ein Auslandsstipendium (Berlin, u. a. bei Wilamowitz). 1908 habilit. er sich mit der Schrift „Mytholog. Quellen der Schrift des Arnobius ‚Adversus nationes‘ “. Ab 1909 Priv. Doz. an der Tschech. Univ. Prag, leitete er, vom Schuldienst befreit, das latein. Proseminar. 1918 wurde er ao., 1920 o. Prof. an der Tschech. Univ. Prag und wirkte an der neuerrichteten Staatlichen Archivschule. Längere Zeit leitete er die „Listy filologické“. Neben wiss. Arbeiten vor allem zur latein. Grammatik und Literaturgeschichte veranstaltete er auch Schulausgaben antiker Autoren und veröff. für das kultivierte Leserpublikum bestimmte Bücher zur antiken Kultur und Literatur. Er untersuchte auch den Einfluß der Antike auf tschech. Dichter (J. Kollár, J. Vrchlický). J. war o. Mitgl. der Tschech. Akad. der Wiss. und korr. Mitgl. der Kgl. Böhm. Ges. der Wiss.

W.: Skladba jazyka latinského I (Latein. Syntax), 1915; Řecká a římská vzdělanost ve vývoji evropském (Die griech. und röm. Kultur in der europ. Entwicklung), 1921; Slovesné umění starého Říma (Die Wortkunst des alten Rom), 1925; Vergilius, život a dílo (V., Leben und Werk), 1930; etc.
L.: F. Groh, O. J., 1935; Listy filologické 61, 1934, S. 8–18, 215 (Werksverzeichnis); Otto 28, Erg. Bd. III/1.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 114f.
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