Juratzka, Jakob (1821-1878), Botaniker

Juratzka Jakob, Botaniker. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 8. 7. 1821; † Wien, 22. 11. 1878. Besuchte das Polytechnikum in Wien und Prag, mußte aber aus finanziellen Gründen sein Stud. abbrechen. Nach kurzer Tätigkeit bei der Tabakfabriken-Dion. in Wien kam er zum techn. Rechnungs-Departement für Eisenbahnen im Handelsmin. und 1854 zur Abt. für Dikasterial-Gebäudeangelegenheiten. Schon früh botan. interessiert, durchforschte J. auf vielen Wanderungen ganz N.Ö., wobei vor allem Cirsium und Hieracium und andere schwierige Gattungen sowie verkannte und zweifelhafte Arten seine Studienobjekte waren. 1858 begann er sich dem Stud. der Moose zuzuwenden und konnte, durch Subventionen der Wr. Akad. d. Wiss. in seinen Sammelreisen unterstützt, verschiedene neue Arten entdecken und viele andere für N.Ö. zum ersten Male nachweisen. Sein Lebenswerk, die Zusammenstellung einer Laubmoosflora Österr.-Ungarns, blieb unvollendet (sie endet mit der Gattung Fabronia) und wurde erst nach seinem Tode hrsg.

W.: Zur Moosflora Österr., in: Verhh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien 9–13, 1859–63; Die Laubmoosflora von Österr.-Ungarn, zusammengestellt von J. Breidler und J. B. Förster, 1882 (mit Biographie); etc. Vgl. CSP 3, 8, 10.
L.: Österr. Botan. Z. 23, 1873. S. 1–4; Verhh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien 28, 1878, S. 50–52; K. W. v. Dalla Torre-L. v. Sarnthein, Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Landes Vorarlberg und des Fürstenthumes Liechtenstein, Bd. 1, 1900 (mit Verzeichnis der Tiroler Pflanzen betreffenden Werke); Botanik und Zoologie in Österr.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 154f.
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